Lichterketten und Leidenschaft Dieses Wuppertaler Haus sieht aus, wie aus einem Weihnachtsfilm
Wuppertal · Charlotte Swienty verwandelt ihr Haus in eine schillernde Weihnachtswelt.
Die Beleuchtung in der Korzerter Straße oben auf dem Hahnerberg erfährt zumindest in der Weihnachtszeit tausendfache Unterstützung. Und zwar derzeit täglich von 17 bis 22 Uhr, wenn Charlotte Swienty (75) auf den Knopf drückt und Haus und Garten von unzähligen Lämpchen beleuchtet werden.
„Seit 30 Jahren mache ich das“, erklärt die pensionierte Lehrerin, die das Jahr in Fünftel aufgeteilt hat und ihren Ehrgeiz darin setzt, dass ihr Heim und Garten zu jeder der „fünf Jahreszeiten“ ein Hingucker ist. „Fünfmal im Jahr dekoriere ich jeweils neu“, hören wir.
Einen Tag nach dem Totensonntag und bis Anfang Januar sind die Stunden von 17 bis 22 Uhr der Weihnachtsbeleuchtung gewidmet: Dann werden die Fassade, der Balkon, der Eingang und der üppig bewachsene Garten festlich angestrahlt, wobei auch das Hausinnere leuchtet und Krippenfiguren, Sträuße, Zweige, Gestecke und bunte Kugeln die Räume weihnachtlich schmücken. Zusätzlich zur stattlichen Puppen- und Teddysammlung, die zur Standardausrüstung im gemütlichen Wohnzimmer gehören.
„In meiner beruflichen Tätigkeit als Grundschullehrerin auf dem Rott in der Schule Eichenstraße habe ich die Bärenklasse unterrichtet, und von den Kindern habe ich dann so einige geschenkt bekommen“, erklärt sie. Sind die Bären eher still und pflegeleicht, so sorgt „Luna“, ein lammfrommer, aber fröhlich herumwieselnder Marschall-Beagle für liebenswerte Gesellschaft und begrüßt auch die Neuankömmlinge zutraulich.
Charlotte Swienty lässt durchblicken, dass die Vorarbeiten für den weihnachtlichen Schmuck rund zwei Wochen in Anspruch nehmen, ehe alles nach ihren Wünschen angerichtet ist. „Das mache ich alles selbst“, sagt sie. „Ich freue mich, wenn die Menschen draußen stehenbleiben und sich offenbar nicht an dem Lichterglanz sattsehen können.“
Wirken sich die vielen elektrischen Lichter nicht explosionsartig auf die Stromrechnung aus? Charlotte Swienty lächelt: „Absolut nicht, Sonnenenergie und LED sind durchaus erschwinglich, und von meinem Stromanbieter habe ich im vorigen Jahr sogar noch etwas zurückbekommen.“
Auf die Weihnachtszeit folgt die „Schneephase“, in der Haus und Garten in der Korzerter Straße mit Schneemännern dekoriert werden. „Schnee gibt es hier auf der Südhöhen erheblich mehr als in der Stadt, und da sieht es hier im Januar und Februar durchaus winterlich aus“, erklärt sie. Auf die Schneemänner folgen freilich die Osterhasen und andere Frühlingsboten rund um das einstöckige Haus. Auch da hat Charlotte Swienty die passenden Utensilien zur Hand und animiert die Vorübergehenden zum Stehenbleiben der vielen originellen Einfälle.
Was bewegt die ehemalige Pädagogin dazu, sich und ihre Umwelt immer wieder neu zu erfreuen? „Das ist einmal die Freude am Schönen und die Erinnerung daran, dass es nicht immer so sonnig in meinem Leben ausgesehen hat“, ist die vielsagende Antwort von jemandem, der auch an die Mitmenschen denkt, deren Leben durch eine psychische Krankheit verdunkelt ist.