Aktuelle Daten zeigen viele Verzögerungen Wuppertal ist der Stau-Aufsteiger Deutschlands
Wuppertal · Aktuelle Daten für 2024 zeigen: Wuppertal ist nun unter den Städten mit den meisten Stau-Stunden – mit dem höchsten Anstieg bundesweit.
43 Stunden standen die Wuppertaler im vergangenen Jahr im Stau. Im Vergleich zu 2023, als der Wert noch bei 32 Stunden lag, bedeutet das einen Anstieg von 34 Prozent. Das ist der höchste Anstieg in ganz Deutschland. Damit hat sich die Stadt förmlich von Platz 23 (2023) im bundesweiten Vergleich in die Top 10 katapultiert und liegt genau im Durchschnitt. Denn der typische Fahrer in Deutschland verlor 2024 insgesamt 43 Stunden seiner Zeit durch Verkehrsstaus. Die Zahlen stammen aus dem „Inrix Traffic Scorecard 2024 Report“.
Für die Zahlen erfasst Inris Fahrten im Stadtgebiet sowie die Pendlerfahrten ins Stadtgebiet aus angrenzenden Städten. Die Datenquelle sind anonymisierte Daten aus Navigationssystemen von Fahrzeugen, es wurden also „tatsächliche Fahrten“ erfasst. Besonders viele Minuten haben die Wuppertaler laut dieser Daten auf der A46 verloren, auf der Strecke Kiesbergtunnel/Neviandstraße/Viehhofstraße, Ronsdorfer Straße/Parkstraße sowie auf Wolkenburg und Mauerstraße. Den letzten Kilometer innerhalb der Stadt legten die Wuppertal mit durchschnittlich 27 Kilometer pro Stunde zurück.
„Die jeweiligen Gründe für die Verkehrsverzögerungen sind aus den Daten direkt leider nicht zu entnehmen – in den meisten Fällen gehen sie aber natürlich auf Baustellen zurück“, sagt Philipp Hanke für Inris. Ein bedeutender Faktor spielt auch die A46. Der ADAC hat die Stausituation auf den Autobahnen in ganz Deutschland im Blick. Die neue ADAC Staubilanz 2024 wird voraussichtlich Anfang Februar veröffentlicht. Vorab aber so viel: „Die A46 als klassische Pendlerautobahn gehört zu den staureichsten Autobahnen in Nordrhein-Westfalen, insbesondere zwischen Düsseldorf und Wuppertal“, sagt ADAC-Sprecher Thomas Müther und vermutet: „Die Staus auf der A46 wirken sich sicher auf die Inrix-Auswertung für Wuppertal aus.“ Ein weiterer Grund wird zudem die Rückkehr vieler Arbeitnehmer aus dem Homeoffice ins Büro sein. Mit Corona hatte der Berufsverkehr stark abgenommen. Mit dem Ende der Pandemie wächst er wieder an.
Im Stau stehen kostet die Autofahrer viel Geld
Im Stau stehen kostet die Autofahrer nicht nur kostbare Zeit, sondern auch Geld. Die Kosten pro Fahrer in Wuppertal belaufen sich auf rund 348 Euro, die Kosten für die Stadt auf rund 44 Millionen Euro. In ganz Deutschland kosteten Staus die Autofahrer 3,6 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um 300 Millionen Euro gegenüber 2023. Mit dem Sprung in die oberen zehn Stau-Städte in Deutschland hat sich Wuppertal in eine Liste gereiht mit Städten wie Berlin, Düsseldorf, München und Köln. Die meiste Zeit standen die Düsseldorfer mit 60 Stunden gefolgt von den Berliner und Stuttgartern mit jeweils 58 Stunden und den Kölnern mit 56 Stunden im Stau. Bremen war der einzige Ballungsraum, der 2024 aus den Top 10 herausfiel, dort gingen die Verspätungen im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurück. Weltweit standen die Menschen mit 105 Stunden in Istanbul am meisten in Stau.
Die verkehrsreichsten Staukorridore konzentrierten sich vor allem auf Duisburg und München, die Hälfte der Top 10 Stauhotspots entfiel auf diese beiden Stadtgebiete. Für 2025 erwarten die Macher der Studie weiteren Zuwachs an Fahrten, sofern sich die wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Verhältnisse nicht ändern.