Buchsbäume in Gefahr Raupen-Plage in Wuppertal
Wuppertal · Der Buchsbaumzünsler ist auch in Wuppertal angekommen - und breitet sich in Parks und Gärten aus. Die Bekämpfung der gefräßigen Raupen gestaltet sich schwierig.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit. „Und leider ist der Buchsbaumzünsler jetzt auch in Wuppertal angekommen“, bestätigt Stadtsprecherin Kathrin Petersen.
Der Buchsbaumzünsler ist eine ursprünglich aus Asien stammende Raupe, die sich tatsächlich nur von Buchsbäumen ernährt. 2006 zum ersten Mal in Baden-Württemberg entdeckt, breitet sich der Zünsler langsam über die ganze Republik aus. Jetzt hat er sich bis nach Wuppertal durch gefressen.
„Einem Laien würde der Befall in den Parkanlagen in Wuppertal vermutlich noch gar nicht auffallen“, sagt Stadtsprecherin Petersen. Auf der Hardt, im Engelsgarten und im Stationsgarten seien die Buchsbäume aber schon betroffen.
Auch die Mitarbeiter des Evangelischen Friedhofsverbandes Wuppertal schätzen, dass all ihre Friedhöfe mittlerweile vom Buchsbaumzünsler befallen sind. Privat- und Kleingärtner zeigen sich ebenfalls betroffen.
Dank ihrer grünen Farbe, sind die bis zu sechs Zentimeter langen Raupen dabei im Buschwerk gut getarnt. Legt der Buchsbaumzünsler als Schmetterling seine Eier auf der Unterseite von Buchsbaumblättern ab, fressen sich die entwickelnden Raupen vom Inneren des Stamms nach außen.
Volker Beckmann hat in seinem Garten gerade erst wieder zwei tote Buchsbäume aus der Erde holen müssen. „Es muss darum gehen, dass man den Zünsler auch eindämmt“, sagt er. Das ist aber leichter gesagt als getan. „Erstens kann man die Eier und damit einen Befall nur sehr schwer erkennen“, erklärt Barbara Stein vom Stadtverband Wuppertal der Gartenfreunde. „Und zweitens ist die Pflege und Beobachtung von befallenen Pflanzen sehr aufwendig.“
Den Buchsbaumzünsler wirksam zu bekämpfen, ist schwierig
Zur Bekämpfung des Zünslers könnten chemische, biologische oder technisch-mechanisch Methoden zum Einsatz kommen. Die Chemiekeule werde aber in den städtischen Anlagen schon länger nicht mehr angewandt, weiß Stadtsprecherin Petersen. Auch Barbara Stein von den Gartenfreunden verneint diese Option für Klein- und Privatgärtner.
Eine biologische Schädlingsbekämpfung wäre dabei zwar wünschenswert - analog zu beispielsweise Marienkäfern, die Blattläuse in Schach halten. „Aber leider haben wir hier niemanden, der den Zünsler frisst“, sagt Stein. In der Regel bleibe dann nur die mühselige Entfernung per Hand oder der Behelf mit Kulturschutznetzen zum Schutz vor Erstbefall. Ist ein Buchsbaum aber erst einmal betroffen und wird behandelt, können seine Nachbarn trotzdem schon befallen sein.
Viele Gartenliebhaber entschieden sich daher früher oder später komplett gegen den Buchsbaum. Als Alternative schlägt Barbara Stein daher die optisch ähnliche Stechpalme vor. Auch Stadtsprecherin Petersen schätzt für die Flächen der Stadt: „Mittelfristig wird der Buchsbaum vermutlich ein Auslaufmodell im Tal.“