Meinung WZ-Kommentar zu „CDU will Verwaltung und Wirtschaft besser verzahnen“: Alles für die Wirtschaft?

Wuppertal · Die CDU arbeitet ihre Kernthemen mit Blick auf die Wählergunst ab: Sicherheit und Ordnung – und eben Wirtschaft.

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Foto: WZ/Alina Komorek

Als die Wuppertaler Wirtschaftsförderung gefühlt eine Ewigkeit unbesetzt war, hörte man kaum etwas anderes als das Wehklagen, dass die Stelle dringendst besetzt werden müsse, weil sonst wirtschaftlich der absolute Stillstand in Wuppertal drohe. Jetzt ist die Stelle mit Eva Platz besetzt, die angekündigte neue Wirtschaftsstrategie soll in Kürze folgen – und schon formuliert die CDU-Fraktion einen Antrag, dass man meint, mit Wirtschaft habe sich noch nie jemand in der Stadt auseinander gesetzt. Der Linke Bernhard Sander liegt wohl nicht falsch, wenn er Wahlkampfgetöse hinter dem Papier vermutet. Die CDU arbeitet ihre Kernthemen mit Blick auf die Wählergunst ab: Sicherheit und Ordnung – und eben Wirtschaft. Ganz so, wie es Parteichef Johannes Slawig angekündigt hatte. Beim Thema Autogipfel hatte das nicht so ganz hingehauen. Aus dem Dringlichkeitsantrag der FDP, die sich als Signalverstärker der CDU das Thema zu eigen machen wollte, wurde ein windelweicher Kompromiss. Letztlich wurde Oberbürgermeister Uwe Schneidewind das Heft des Handelns in die Hand gelegt: Er bestimmt nun, wann und wo und mit wem der Autogipfel stattfinden wird. Johannes Slawig dürfte alles andere als entzückt gewesen sein, als er hörte, wie sein Vorstoß vermurkst worden ist. Die Vertagung des Prüfauftrags dürfte indessen nicht so ärgerlich für ihn sein.