Meinung WZ-Kommentar zu „Grünes Idyll versus Wirtschaftsblüte“: Heißes Eisen angepackt

Wuppertal · Diskussionswürdig ist es allemal, wie wir dem Klimawandel begegnen wollen, ohne unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu gefährden.

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Foto: WZ/Alina Komorek

Im US-Präsidentschaftswahlkampf haben die Akteure das Thema gemieden wie der Teufel das Weihwasser, auch in Deutschland ist derzeit mit Klima und Umwelt eher kein Stich zu machen. Fehlenden Mut, heiße Eisen anzupacken, kann man der Wuppertaler SPD nach dem Abend im Wuppertaler Brauhaus also nicht nachsagen. Bis auf die wirtschaftsaffinen Diskutanten des Podiums machte sich am Dienstag allerdings niemand für die Belange von Industrie und Gewerbe stark. In der Publikumsrunde kamen nur Stimmen zu Wort, die gegen Flächenversiegelung und ein Wirtschaftswachstum im konservativen Sinne sprachen. Offenbar keine SPD-Genossen und auch nicht gewillt, ihr Kreuzchen bei den Sozialdemokraten zu machen. Bei den echten „Sozis“, so es sie noch gibt, hat das Thema wohl nicht so gezogen. Was sehr schade ist. Denn diskussionswürdig ist es allemal, wie wir dem Klimawandel begegnen wollen, ohne unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu gefährden. Dazu gingen die Meinungen am Dienstag sehr weit auseinander. Zukunftsangst plagt die Menschen unterschiedlich: Für einige ist es der wirtschaftliche Abschwung, für andere die Klimakatastrophe. Das gegenseitige Verständnis fehlt mitunter. Da ist jeder ganz bei sich. Daran konnte auch Miriam Scherff als Moderatorin nichts ändern. Aber der Versuch zählt.