Kommentar WZ-Kommentar zu Kürzungen beim Jobcenter: Bedeutung nutzen

Wuppertal · Wuppertal ist Vorbild, in der Fachwelt spricht man vom „Wuppertaler Modell“.

katharina.rueth@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Gemeint sind die vielen Maßnahmen, die Langzeitarbeitslose wieder ans Arbeitsleben heranführen, ihnen soziale Kontakte ermöglichen und das Gefühl geben, etwas wert zu sein. Denn sie werden nicht nur beschäftigt, sondern sie leisten wertvolle Arbeit, die anderen Menschen und der Stadtgesellschaft insgesamt nutzt. Das bekannteste Beispiel ist die Nordbahntrasse, die nur mit Hilfe dieser Menschen gebaut werden konnte. Aber auch die Beschäftigten des Stadtteilservice gehören dazu. Und die Mitarbeiter der Bahnhofsmission und der Tafel. Diese erfolgreichen Maßnahmen sind möglich, weil Strukturen über Jahre gewachsen sind, Jobcenter, Wohlfahrtsverbände und Träger der Maßnahmen an einem Strang ziehen.

Die Kürzungen würden diese Strukturen zerschlagen. Zudem viele Menschen im Regen stehen lassen, die durch die Unterstützung wieder Tritt fassen. Und in der sozialen Struktur der Stadt Löcher reißen und damit den sozialen Frieden gefährden. Protest kann hoffentlich die Kürzungen mildern und damit die Folgen – die langfristig zu neuen Kosten für die Stadt führen werden. Wuppertal hat Gewicht bei diesem Thema, das sollte die Stadtpolitik nutzen.