Zwei Wuppertalerinnen feiern 100. Geburtstag

Wuppertal. Bis zu ihrem 90. Geburtstag brauchte sie keinen Hausarzt — „ich war ja nie krank“. Angesichts dieser Anekdote verwundert es nicht, dass die Wuppertalerin Else Schröer am Mittwoch im Paul-Hanisch-Haus in fröhlicher Stimmung ihren 100. Geburtstag feiern konnte — mit einem Sektfrühstück zum Auftakt.

Während im Hintergrund eines der Lieblingslieder der Jubilarin läuft — Fred Bertelmanns „Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde“ — erzählen die Söhne der Jubilarin vom Leben ihrer Mutter.

Sie erlebte beide Weltkriege in Wuppertal und wurde sowohl 1943 als auch 1945 ausgebombt. Jahrelang führte sie eine Gaststätte an der heutigen Nordbahntrasse — ein Beruf, den sie liebte. „Sie war die geborene Wirtin“, erzählen ihre Söhne. Außer den beiden gehören eine Tochter, drei Enkelkinder und vier Urenkel zur Großfamilie.

Auch Elisabeth Krause ist eine der wenigen, die die vergangenen hundert Jahre live miterlebt hat: Am Mittwoch feierte sie im Altenzentrum Wichlinghausen ihren 100. Geburtstag im Kreis ihrer Angehörigen. Zwei Töchter, ein Sohn, sechs Enkel und zehn Urenkel zählt ihre Familie. „Mit ihren Enkeln ist sie immer sehr geduldig; beim Spielen, Vorlesen — und was Omas eben noch so machen“, sagt ihre Schwiegertochter. Geboren und aufgewachsen ist sie in Danzig, damals noch Hauptstadt der Provinz Westpreußen, wo sie 1940 auch heiratete und ihre Familie gründete.

Während des Zweiten Weltkrieges brachte sie ihre Kinder alleine durch, solange ihr Mann an der Front war. Im Januar 1945 ist die Familie dann Richtung Westen, nach Holstein, geflohen. Nach Wuppertal kam die Familie 1957. Krauses Mann arbeitete am Beyenburger Staudamm mit. Nach der Jahrtausendwende zog die Jubilarin in das Altenzentrum in Wichlinghausen um. JS/nui