Nach Holzklotz-Unglück - Nachahmungstaten in Nordrhein-Westfalen

Nach dem tödlichen Wurf mit einem Holzklotz in Niedersachsen kommt es in Nordrhein-Westfalen zu Nachahmungstaten verantwortungsloser Kinder und Jugendlicher. Allein die Kreispolizei Viersen berichtete am Mittwoch von drei Vorfällen am Vortag.

Viersen. Nach dem tödlichen Wurf mit einem Holzklotz in Niedersachsen kommt es in Nordrhein-Westfalen zu Nachahmungstaten verantwortungsloser Kinder und Jugendlicher. Allein die Kreispolizei Viersen berichtete am Mittwoch von drei Vorfällen am Vortag. Die Beamten betonten, dass für solche Taten lange Haftstrafen drohten. Am Ostersonntag war nahe Oldenburg eine 33 Jahre alte Frau getötet worden, als ein Holzklotz von einer Brücke geworfen wurde. Sie saß als Beifahrerin mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern im Auto. Eine Nachahmungstat ereignete sich laut Polizei in Kempen. Als drei Kinder einen Autofahrer von einer Straßenbrücke aus mit einem Lehmklumpen bewarfen, stoppte dieser jedoch sofort. Ein Beifahrer nahm die Verfolgung auf. "Es gelang ihm, die Jungen einzuholen und festzuhalten. Die drei 12- und 13-jährigen Jungen aus Kempen hatten schon eine ganze Weile Fahrzeuge mit Lehmklumpen beworfen", teilte ein Sprecher mit. Das zeigten Spuren auf dem Straßenbelag. Über die möglichen Folgen ihres Tuns hätten sie sich angeblich keine Gedanken gemacht. Von einer Autobahnbrücke der A 61 nahe Viersen aus ließ ein Jugendlicher einen leeren Getränkekarton auf die Fahrbahn fallen. Autofahrer alarmierten die Polizei, die sofort eine Streife schickte. Auch der 16-Jährige sei sich angeblich möglicher Folgen seines Tuns nicht bewusst gewesen. Er habe sich auch nicht vom guten Zureden seiner Begleiter abhalten lassen, den Karton zu werfen, schilderte der Sprecher. In Süchteln wurde ein fahrender Lastwagen am Dienstagabend von einem geworfenen hartgekochten Ei an der Windschutzscheibe getroffen. "Die Scheibe riss sternförmig", schilderte der Polizeisprecher. Der Lasterfahrer war gerade an einer Gruppe Jugendlicher vorbeigefahren. Anschließend flüchteten alle Teenager in verschiedene Richtungen. "Strafrechtlich stellt das Werfen von Gegenständen auf fahrende Autos einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr dar und wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe geahndet", so die Polizei. Es sei gleich, ob tatsächlich Schaden entstanden sei.