Ratan Tata: Mister Jaguar

Sein Konzern Tata Motors, der bisher vor allem durch ein "People’s Car" für rund 1700 Euro von sich reden machte, einigte sich mit Ford auf die Übernahme der Marken Jaguar und Land Rover.

Düsseldorf. Ratan Tata, indischer Großunternehmer, kann sich Mister Jaguar nennen: Sein Konzern Tata Motors, der bisher vor allem durch ein "People’s Car" für rund 1700 Euro von sich reden machte, einigte sich mit Ford auf die Übernahme der Marken Jaguar und Land Rover. Damit steht Ratan Tata (70), der wie Queen-Sänger Freddy Mercury und Star-Dirigent Zubin Mehta zur Minderheit der Parsen gehört, für die Ironie der Globalisierung: Zwei britische Institutionen gehören nun - nach einem US-Intermezzo - einem Konzern in der ehemaligen Kolonie.

Dabei wirkt Ratan Tata allerdings wie der Prototyp eines englischen Gentleman, der mit seinen grauen Schläfen, perfekt sitzenden Anzügen und tadellosen Umgangsformen gut hinter das Steuer einer Jaguar-Limousine passt. Der in Mumbai (früher Bombay) geborene Tata studierte an der elitären Cornell University im US-Staat New York. 1991 folgte er seinem Onkel als Chef der Tata Gruppe, die 2007 den europäischen Stahlriesen Corus übernahm. Manche vergleichen den Vorsitzenden des traditionsreichen Familienunternehmens inzwischen bereits mit dem verstorbenen Fiat-Patriarchen Gianni Agnelli. bos