Afghanistan: Selbstmordanschlag auf deutsche Polizeiausbilder

Bei einem Selbstmordanschlag im Kommandobereich der Bundeswehr im Norden Afghanistans wurden am Sonntag mehrere Menschen verletzt.

Kabul. Wie der stellvertretende Polizeichef der Provinz Kundus, Abdul Rahman Aaqtash, mitteilte, war ein Wiederaufbauteam der Bundeswehr südlich der Stadt Kundus von dem Attentäter angegriffen worden. Unter den Soldaten habe es jedoch keine Opfer gegeben. „Ich war am Anschlagsort und habe den vier deutschen Soldaten die Hände geschüttelt“, sagte Aaqtash der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Die Männer, die in einem Bundeswehr-Fahrzeug unterwegs waren, seien wohlauf. Auch die verletzten Mädchen seien außer Lebensgefahr. Die Bundeswehr in Afghanistan äußerte sich bislang nicht zu dem Vorfall.

Andere Meldungen berichten davon, dass bei dem Anschlag zwei deutsche Polizeiausbilder leicht verletzt worden seien. Noch sei unklar, ob das Fahrzeug der Beamten von einem Attentäter angegriffen wurde oder ob ein Sprengsatz explodiert sei, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin. Der Tatort werde noch untersucht.

An Bord des Fahrzeugs seien zudem ein weiterer deutscher Beamter sowie ein afghanischer Übersetzer gewesen, sagte der Sprecher weiter. Gesicherte Informationen über weitere Verletzte lägen bislang nicht vor. Demnach soll am Abend entschieden werden, ob die beiden Verletzten nach Deutschland ausgeflogen werden.

Erst am Montag waren in Kundus zwei deutsche Soldaten während einer Patrouille durch eine Sprengfalle leicht verletzt worden. Einen Tag später, am 1. Juli, hatte die Bundeswehr das Kommando für die schnelle Eingreiftruppe in Nord-Afghanistan übernommen.