Briefdienste: Die Post-Konkurrenz kämpft

Bei der vom Post-Mindestlohn bedrohten Pin-Gruppe sind 9000 Jobs in Gefahr. Am Montag soll über die Zukunft der Gruppe entschieden werden.

Berlin. Noch vor Weihnachten entscheidet sich die Zukunft des Postkonkurrenten Pin Group. Die Nachrichtenmagazine Spiegel und Focus berichten übereinstimmend, bei der Aufsichtsratssitzung des Axel-Springer-Verlages Montag Abend stehe auf der Tagesordnung, ob der Mehrheitseigner der Pin Group noch einmal Geld nachschieße, um das Unternehmen zu erhalten. Es könne aber auch ein Insolvenzverfahren beschlossen werden.

Eine Sprecherin des Axel-Springer-Konzerns sagte, man befasse "sich ernsthaft mit allen Optionen". Es sei aber noch keine Entscheidung gefallen.

Nach der Einigung der großen Koalition auf Einführung eines Post-Mindestlohns hatte der Briefdienstleister Pin Group am Donnerstag die Entlassung von zunächst 880 Mitarbeitern angekündigt. Post-Konkurrenten sehen den Mindestlohn-Beschluss als existenzgefährdend an.

Auch die Minderheitseigner - vor allem die Verlage WAZ und Holtzbrinck - seien nicht bereit, noch einmal Geld in die Hand zu nehmen, berichtet der Spiegel. Angeblich fehlen aktuell rund zehn Millionen Euro. Bei einer Unternehmens-Tochter könnten seit vergangener Woche keine Löhne mehr gezahlt werden.