Farc-Geisel Ingrid Betancourt ist frei

Die frühere kolumbianische Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt ist aus ihrer Geiselhaft befreit worden. Sie war mehr als sechs Jahre in der Gewalt der Farc-Rebellen.

Bogotá. Die franko-kolumbianische Farc-Geisel IngridBetancourt wurde nach über sechs Jahren Geiselhaft befreit. Das teilte der kolumbianische Verteidigungminister JuanManuel Santos am Mittwoch mit.

Die Aktion "Schach" spielte sich im Südwesten des lateinamerikanischen Landes ab. Laut Freddy Padilla de León, dem Chef des kolumbianischen Militärs, wurden zwei Rebellen gefangen genommen.

Zudem seien neben Betancourt drei US-Bürger und elf kolumbianische Geiseln befreit worden. Die Befreiung sei durchdie kolumbianischen Streitkräfte erfolgt.

Die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) hatten die ehemaligekolumbianische Präsidentschaftskandidatin Betancourt im Februar 2002entführt.

Bis vor kurzem hatten die Rebellen von der kolumbianischen Regierung verlangt, 500 Farc-Angehörige aus der Haft zu entlassen. Für die Freilassung Betancourts hatten sich weltweit über die Jahrezehntausende Menschen bei Kundgebungen und Demonstrationen eingesetzt.

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy hatte den Fall Betancourt schon vor seiner Wahl im Mai 2007 zur Chefsache erklärt. Auch Venezuelas Präsident Hugo Chávez hatte sich zwischenzeitlich in die Geiselkrise eingeschaltet.


Der Druck für eine Freilassung Betancourts war in den vergangenenWochen wegen ihres zeitweise besorgniserregenden Gesundheitszustandsgewachsen. Zuletzt hatte es geheißen, Betancourt sei todkrank.Verteidigungsminister Santos teilte nun jedoch mit, dass Betancourt beirealtiv guter Gesundheit sei.