Günstig Versicherte werden ab 2009 besonders geschröpft
Gesundheitsfonds: Der Einheitssatz wird bei 15,5Prozent erwartet.
Düsseldorf. Wenn die Bundesregierung am 1.Januar den Gesundheitsfonds und damit einen einheitlichen Beitragssatz für die gesetzlichen Krankenkassen einführt, müssen Kassenpatienten mit Beitragserhöhungen von bis zu mehreren hundert Euro im Jahr rechnen. Am tiefsten in die Tasche greifen müssen diejenigen, die bislang relativ günstig versichert sind.
Aktuell verlangen die deutschen Krankenkassen im Durchschnitt 14,8Prozent vom Bruttogehalt als Beitrag. Während die Barmer Ersatzkasse wie die Mehrheit einen Einheitssatz von 15,5Prozent für "nachvollziehbar" hält, liegt die Prognose der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) bei 15,6Prozent und die des Verbandes der Angestellten-Krankenkassen sogar bei 15,8Prozent. Nur dann wäre der Fonds, aus dem dann alle Kassen schöpfen, komplett gefüllt. Die Berechnungen gründen sich auf den derzeitigen Durchschnittssatz plus den erwarteten allgemeinen Kostensteigerungen für den Gesundheitsfonds sowie zusätzlichen Aufwendungen für ärztliche Vergütung und Krankenhäuser.
Den tatsächlichen Einheitsbeitrag muss das Gesundheitsministerium bis zum 1.November bekannt geben. Bis dahin hüllt es sich in Schweigen.
BIG-Direkt (aktueller Beitrag: 12,5Prozent): 1800Euro Bruttoeinkommen; Krankenversicherung 2008: 128,70Euro Arbeitnehmeranteil; 2009 (bei einem Beitrag von 15,5Prozent): 147,70Euro. Mehrbelastung: 18,90Euro monatlich, 226,80Euro jährlich. Barmer (aktuell 14,4Prozent): 3600Euro brutto; Krankenversicherung 2008: 291,60Euro; 2009: 295,20Euro. Mehrbelastung: 3,60Euro monatlich, 43,20Euro jährlich.