Konjunktur: Arbeitsmarkt boomt bis Mitte 2008

Deutschlandweit gibt es nach Angaben der Arbeitsagentur noch 3,38 Millionen Arbeitslose. Volle Auftragsbücher der Industrie lassen die Erwerbslosenquote drastisch sinken.

<strong>Nürnberg. Als der Arbeitsmarkt im Frühjahr 2006 in Schwung kam, hatte so mancher Experte zunächst nur an ein Strohfeuer geglaubt. Inzwischen lassen die harten Fakten kaum noch Zweifel: Deutschlands Arbeitsmarkt erlebt derzeit eine der längsten Boomphasen seit der deutschen Wiedervereinigung. Und wenn die Bundesagentur für Arbeit (BA) mit ihren jüngsten Prognosen richtig liegt, bleibt die Arbeitsmarkt-Lok mindestens noch bis Mitte 2008 unter Volldampf. "Wir sind sicher, dass der Arbeitsmarkt auch 2008 noch eine gute Qualität hat", so BA-Chef Frank-Jürgen Weise. Tatsächlich weisen wichtige Eckdaten auf einen vorläufig krisensicheren Arbeitsmarkt hin. So ist das Kontingent freier Stellen mit 577000 so groß wie selten im vergangenen Jahrzehnt. Dabei sind seit September 2006 bereits knapp 700000 Stellen zusätzlich geschaffen worden. Und auch die guten November-Zahlen sind Wasser auf den Mühlen der Arbeitsmarkt-Optimisten. Mit 55 000 fiel der Rückgang im Vergleich zum Vormonat überraschend stark aus, vor allem bei den Älteren sank die Arbeitslosenquote. Selbst der hohe Ölpreis und der schwache Dollarkurs lösen bei der Bundesagentur keine ernsthafte Besorgnis aus. Trotz der für 2008 erwarteten leichten Abschwächung der Wirtschaft sind für BA-Chef Weise die vollen Auftragsbücher der Industrie Garant für einen anhaltenden Aufschwung am Arbeitsmarkt.

"Wir haben derzeit 3,38 Millionen Arbeitslose, über eine Million weniger als vor zwei Jahren."

OlafScholz, Arbeitsminister

Derzeit plagt die BA-Manager eher die gegenteilige Sorge. Immer neue Klagen von Wirtschaftsverbänden über einen Fachkräftemangel bringen die BA immer stärker unter Druck.