<strong>Niederrhein. Der irische Billigflieger Ryanair baut sein Angebot in Nordrhein-Westfalen aus. Der Niederrhein-Flughafen Weeze wird nach Frankfurt-Hahn und Bremen dritter Basis-Standort. In diesem Jahr will Ryanair auf dann 454 Strecken 50 Millionen Passagiere befördern. Zehn Flugziele (bislang sechs) werden ab Juni von Weeze aus angesteuert, darunter Palma de Mallorca und Venedig. Dazu, verkündete Ryanair-Chef Michael O’Leary gestern, werden 140 Millionen Euro investiert.

Löwenanteil: zwei neue Boeing 737-800 mit je 189 Sitzen. Laut O’Leary die leisesten Maschinen, die es derzeit auf dem Markt gibt. Sie werden in Weeze stationiert. "Damit werden wir den Flugreisemarkt im Großraum Düsseldorf endgültig revolutionieren", so O’Leary. Die Versuche des Flughafens Düsseldorf, Wettbewerb mit Ryanair am Airport Weeze zu unterbinden, seien gescheitert.

Der irische Billigflieger hat die niedrigsten Kosten in Europa, so O’Leary. Der Durchschnittspreis liege mit 41 Euro deutlich unter dem anderer Fluggesellschaften.

Zuletzt war die Zukunft des ehemaligen Militärflughafens mehr als ungewiss. Im vergangenen Jahr hatte das Oberverwaltungsgericht Münster Weeze die Betriebserlaubnis nach Anwohnerklagen entzogen. Dies müsse neu verhandelt werden, hatte in der vergangenen Woche das Bundesverwaltungsgericht Leipzig geurteilt. Und nur fünf Tage später bekannte sich Europas Billigflieger Nummer eins gestern publikumswirksam zum Standort.