NRW Fingerabdruck-Scanner: Damit die richtigen Gefangenen einsitzen
Wer mit seinem Koffer pünktlich zum Hafttermin am Gefängnistor auftaucht, wird selten abgewiesen. Inzwischen scheint man sich nicht mehr in jedem Fall so sicher, wer da eigentlich hinter Gittern sitzt.
Düsseldorf (dpa). Das Land Nordrhein-Westfalen will für seine 36 Gefängnisse Fingerabdruck-Scanner anschaffen. Er möchte damit sicherstellen, dass die richtigen Gefangenen hinter Gittern sitzen, sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) am Dienstag in Düsseldorf.
Das Auftreten von Straftätern unter verschiedenen Identitäten habe ihn zu diesem Schritt bewogen. Zudem kämen nicht alle, die ihre Haft antreten, aus dem Polizeigewahrsam und seien erkennungsdienstlich behandelt worden. Ein Abgleich der Fingerabdrücke soll bald die Ausweiskontrolle ergänzen.
Kutschaty berichtete, dass es besonders mit Gefangenen aus den Maghreb-Staaten derzeit erhebliche Probleme gebe. Das beginne mit fehlendem Respekt für die Frauen im Justizvollzugsdienst und setze sich in Gewalt und Verhaltensauffälligkeiten fort.
Der Anteil ausländischer Inhaftierter steige. Ende 2015 lag er Anteil bei 33,6 Prozent. Bei den mehr als 3000 Untersuchungsgefangenen liege er derzeit sogar bei 62 Prozent. So habe sich darunter der Anteil der Algerier auf 300 Gefangene verdreifacht und der der Marokkaner auf 450 binnen eines Jahres verdoppelt.
Das Land will deshalb 7,2 Millionen Euro im Jahr aufwenden, um mit Hilfe von Integrationsbeauftragten, Lehrern und Dolmetschern die gewachsene sprachliche Kluft zu den Gefangenen zu überwinden.
Außerdem müsse verhindert werden, dass inhaftierte Islamisten in den Gefängnissen andere Gefangene für ihre Ideologie rekrutieren. „Da muss man höllisch aufpassen“, sagte Kutschaty. Deswegen soll die Zahl der für den Strafvollzug zuständigen Islamwissenschaftler von zwei auf zehn aufgestockt werden. Der Anteil ausländischer Inhaftierter steige. Ende 2015 lag er Anteil bei 33,6 Prozent. Bei den mehr als 3000 Untersuchungsgefangenen liege er derzeit sogar bei 62 Prozent. So habe sich darunter der Anteil der Algerier auf 300 Gefangene verdreifacht und der der Marokkaner auf 450 binnen eines Jahres verdoppelt.
Das Land will deshalb 7,2 Millionen Euro im Jahr aufwenden, um mit Hilfe von Integrationsbeauftragten, Lehrern und Dolmetschern die gewachsene sprachliche Kluft zu den Gefangenen zu überwinden.
Außerdem müsse verhindert werden, dass inhaftierte Islamisten in den Gefängnissen andere Gefangene für ihre Ideologie rekrutieren. „Da muss man höllisch aufpassen“, sagte Kutschaty. Deswegen soll die Zahl der für den Strafvollzug zuständigen Islamwissenschaftler von zwei auf zehn aufgestockt werden.