Düsseldorf. Wolfgang Neufeind (Foto) wurde bekannt als Leiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) Siegburg, unter dessen Leitung ein grausamer Foltermord unter Häftlingen geschehen konnte. Kurz darauf war er von Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) ins NRW-Justizvollzugsamt versetzt worden.
Jetzt wird der 58-jährige promovierte Jurist erneut "versetzt", und zwar mit "goldenem Handschlag" in den vorgezogenen Ruhestand - sieben Jahre vor der eigentlichen Pensionierung: Ab Januar 2008 erhält Neufeind drei Monate sein bisheriges Gehalt von rund 5400Euro, danach monatlich rund 3874 Euro Pension.
Für Justiz-Sprecher Ulrich Hermanski ist das "ein absolut normaler Vorgang". Neufeind sei "einer von vielen Pem-Fällen". Pem ist die Kurzform für das Gesetz zum Personaleinsatzmanagement. Damit will die CDU/FDP-Regierung bis Ende der Legislaturperiode 10000 so genannte kw-Stellen (=künftig wegfallend) beschleunigt abbauen. Dass man im Ministerium dem Antrag Neufeinds freudig zugestimmt habe, wollte Hermanski nicht kommentieren.