Hilflosigkeit
Nahe Kundus sterben zwei deutsche Soldaten und fünf afghanische Kinder. In Kabul wird eine Britin erschossen, die behinderte Kinder betreut hatte. Das alles gestern, im Jahr sieben des internationalen Kampfes um Sicherheit und Stabilität in Afghanistan.
Eines Kampfes, der offenbar nicht zu gewinnen ist.
60 000 Soldaten stehen am Hindukusch - hilflos. Und der Konflikt eskaliert. An Verhältnisse, unter denen afghanische Polizisten und Soldaten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, ist auf Jahre hinaus nicht zu denken.
Auch wenn inzwischen 30 junge Deutsche ihr Leben am Hindukusch verloren haben - wir und die übrigen Isaf-Nationen können Afghanistan nicht sich selbst überlassen. Nicht die Menschen im Land, die dem radikalislamischen Terror ausgesetzt wären, aber auch nicht uns in Europa und Amerika, gegen die sich die Mordbanden dann in aller Ruhe zusammenrotten könnten.
Mit militärischer Gewalt allein lässt sich der Knoten der Gewalt nicht durchschlagen. Es muss dem zivilisierten Westen endlich etwas besseres einfallen - sonst bleibt Afghanistan auf Jahrzehnte ein Pulverfass - so oder so.
wolfgang.radau@wz-plus.de