JVA Siegburg: Zweiter Selbstmord innerhalb von vier Tagen
20-Jähriger hat sich in der eigenen Zelle erhängt.
Siegburg. Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen ist es in der Justizvollzugsanstalt Siegburg zum Selbstmord eines Häftlings gekommen. Ein 20-Jähriger, der im August 2007 wegen Mordes an seiner Freundin zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt worden war, wurde am Mittwochmorgen tot in seiner Zelle gefunden, sagte ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums. Er habe einen Abschiedsbrief hinterlassen.
Erst am Sonntag hatte sich ein 19 Jahre alter Häftling am Fenstergitter seiner Zelle erhängt. Er sollte wegen Eigentumsdelikten eine zweieinhalbjährige Jugendstrafe verbüßen.
NRW-Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) wollte am frühen Mittwochnachmittag in der JVA in einer Pressekonferenz über den zweiten Selbstmord informieren. Am Mittag sprach sie zunächst mit JVA-Leiter Wolfgang Klein über den Fall. Es sei dabei vor allem um die Frage gegangen, wie weitere Suizide hinter Gefängnismauern verhindert werden könnten, sagte der Ministeriumssprecher.
Die Siegburger JVA war Ende 2006 nach dem Foltermord an dem 20- jährigen Häftling Hermann H. in die Schlagzeilen geraten. Er war von drei jungen Mitgefangenen fast elf Stunden lang gequält und schließlich gezwungen worden, sich zu erhängen. Die drei Täter waren 2007 zu Freiheitsstrafen zwischen zehn bis 15 Jahren verurteilt worden.