Uhlenberg kritisiert Bayer wegen CO-Pipeline
Unternehmen meldete 52 Abweichungen von genehmigter Trasse erst nachträglich.
Düsseldorf. NRW-Umweltminister Eckard Uhlenberg (CDU) ist verärgert: Beim Bau der Kohlenmonoxid(CO)-Pipeline zwischen Dormagen und Uerdingen hat Bayer mehrfach die Vorgaben des Bauplans nicht erfüllt. Das Unternehmen ist beim Verlegen der Pipeline-Rohre in mindestens 52 Fällen von der vorgegebenen Trasse abgewichen, teilweise bis zu zehn Meter. Die Abweichungen waren dann erst nachträglich der Bezirksregierung zur Genehmigung vorgelegt worden.
"Ein solches Kommunikationsverhalten des Unternehmens ist nicht akzeptabel", sagte Uhlenberg am Donnerstag. "Die Vorgehensweise von Bayer ist sehr riskant, Fakten zu schaffen ohne vorherige Genehmigung." Damit will sich der Umweltminister keinesfalls abfinden: "Für den Fall, dass Sicherheitsstandards nicht eingehalten wurden, muss nachgebessert werden." Die Düsseldorfer Bezirksregierung sei derzeit mit den entsprechenden Prüfungen beauftragt.
Die bei der Bezirksregierung zuständige Hauptdezernentin Ulrike Nienhaus bestätigte am Donnerstag, dass Bayer auch beim Verlegen der sogenannten Geogrid-Matten eigenmächtig vorgegangen war. Diese Matten werden 30Zentimeter oberhalb der Pipeline-Rohre verlegt und sollen als Schutz vor Beschädigungen durch Baggerarbeiten dienen. Seitens der Bezirksregierung war eine Breite von 80 Zentimetern und eine bestimmte Reißfestigkeit vorgegeben worden. Bayer hatte stattdessen nur 60 Zentimeter breite Matten mit einer etwas höheren Reißfestigkeit verlegt. Nienhaus: "Wir haben beim Tüv ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob die schmaleren Matten ebenfalls den nötigen Sicherheitsanforderungen entsprechen. Dieses Gutachten liegt bereits vor und wird von uns ausgewertet." Auch sie rügt: "Wir hätten uns gewünscht, dass Bayer das vorher angekündigt hätte und wir das nicht im Zuge der Überwachung feststellen mussten."