Unternehmensberatung sieht Potenzial für 310 000 neue Jobs in NRW

DÜsseldorf (dpa). Die Unternehmensberatung McKinsey sieht bis 2020 in Nordrhein-Westfalen das Potenzial zur Schaffung von mehr als 310 000 neuen Arbeitsplätzen.

Dazu seien jedoch gezielte Initiativen zur Stärkung von Bereichen wie Kreislaufwirtschaft, Stadtlogistik, Handel und Pflege notwendig, sagte der Leiter des Düsseldorfer Büros des Unternehmens, Jürgen Schröder, am Montag bei der Vorstellung einer neuen Studie. Für die auf eigene Kosten erstellt Untersuchung hatte die Unternehmensberatung Experteninterviews geführt und rund 150 Analysen zur regionalen Entwicklung ausgewertet.

Das Problem des Landes sei nicht mehr der Strukturwandel, sondern die schwache Produktivität, sagte Schröder. Im Vergleich zu den anderen Flächenländern sei NRW bei der Wirtschaftskraft je Einwohner in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zurückgefallen und liege nun unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Ein weiterer Grund dafür sei die in NRW besonders niedrige Quote erwerbstätiger Frauen. Zu den von der Unternehmensberatung vorgeschlagenen Maßnahmen zählt etwa eine Initiative zum Recycling von Elektroschrott, die nach Berechnungen der Experten bis zu 35 000 neue Arbeitsplätze bringen könnte. Daneben schlagen die Fachleute eine City-Maut zur gezielten Steuerung des Güterverkehrs sowie den Ausbau mobiler Zahlungssysteme vor.

Denkbar sei auch der Einsatz mobiler Technologien zur Entlastung des Pflegepersonals und zur Schließung der Pflegelücke.