Linkspartei zwischen Jubel und gespanntem Warten
Wahlparty: Anhänger feiern ersten Einzug in den Landtag.
Düsseldorf. Jubel, aber auch Unsicherheit - Feiern, aber auch Zittern: Die Linkspartei erlebt einen durchaus gemischten Wahlabend. In der Düsseldorfer Jugendherberge wissen die rund 300 Gäste bei der Wahlparty recht schnell, dass die Partei erstmals in den Landtag des größten Bundeslandes einziehen wird. Doch ob es womöglich gelingt, gleich auch noch in die Regierung zu rutschen, bleibt offen.
Denn auch am Wahlabend zeigen SPD und Grüne der Partei, die weiter vom Landesverfassungsschutz beobachtet wird, eher die kalte Schulter. "Wir werden sehen, wie sich das in den kommenden Tagen entwickelt", sagt Wolfgang Zimmermann, Landesparteichef der Linken. Spitzenkandidatin Bärbel Beuermann gibt sich unbefangen und freut sich "einfach über das tolle Ergebnis". Später spricht sie gar von einem "historischen Moment".
Sie gilt eher als schwache Figur innerhalb der Führungsriege, wenngleich dort die Kräfteverhältnisse unklar sind. Wie weit etwa der Arm von Sahra Wagenknecht, die am Wahlabend im Kreise ihrer Genossen feiert, reicht, ist für Außenstehende schwer zu durchschauen.
Die Bundesprominenz ist bis auf den Baden-Württemberger Uli Maurer in der Jugendherberge nicht vertreten. Weder Gregor Gysi noch Oskar Lafontaine oder die neuen vermeintlich starken Figuren Gesine Lötzsch und Klaus Ernst.
Ralf Michalowsky, Ex-SPD- und Ex-Grüner, heute Linke-Landesvize, schlendert schon mal entspannt durch den Landtag. "Mal sehen, wer uns nun gern hat." Auf der anderen Seite, in der Jugendherberge, singen sie zur gleichen Zeit immer mal wieder die "Internationale".