Merkels Folterwerkzeuge

Aus dem Griechenland-Desaster sind zwei Lehren zu ziehen: bessere Vorbeugung und wirksamere Abschreckung. Auf ersteres hat sich die EU verständigt, an letzterem wird gearbeitet. Angela Merkel hat dabei Folterwerkzeuge im Visier, die tatsächlich Angst verbreiten: "die Märkte” - knappe Kredite, hohe Zinsen.

Und wenn diese Abschreckung versagt? Dann - das ist die dritte Lehre aus dem Griechenexempel - braucht man einen Rettungsschirm. Das leuchtet alles ein.

Die Deutschen haben indes den Fehler gemacht, das Mittel zum Zweck zu erklären. Angestrebt wird eine Änderung des Vertrags. Wozu? Darauf gab es viele Antworten, bis hin zum Bescheid, man brauche die Möglichkeit eines Euro-Austritts. Davon ist nicht mehr die Rede, das Misstrauen der Partner bleibt. Zumal, wenn sie von Merkel und Sarkozy ein "Antreten zum Diktat!” hören. Bei solchen Tönen leuchtet der beste Text nicht ein.