Putin-Vertrauter Medwedew soll Präsident werden
Moskau: Der erst 42-jährige Vize-Premier und Gazprom-Chef geht als klarer Favorit in die Wahl am 2. März.
Moskau. Russlands Präsident Wladimir Putin hat mit der Unterstützung für Vizeregierungschef Dmitri Medwedew (Foto) die Weichen für die Präsidentenwahl im März gestellt. Er befürworte die Nominierung Medwedews voll und ganz, sagte Putin. Mit der Kandidatur des 42-jährigen Juristen habe man die Chance auf Stabilität nach der Wahl und auf eine Fortsetzung des Kurses der vergangenen acht Jahre, sagte Putin. Der Putin-Vertraute Medwedew ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des staatlichen Gasmonopolisten Gazprom. Er gilt als liberal und hat in der Vergangenheit nicht versucht, sich mit antiwestlichen Positionen zu profilieren.
Eine Woche nach der Dumawahl hatten die Kremlpartein Einiges Russland und Gerechtes Russland sowie zwei außerparlamentarische Parteien Medwedew als gemeinsamen Bewerber vorgeschlagen. Als ihr Spitzenkandidat hatte Putin der Partei Einiges Russland eine Zweidrittelmehrheit in der Staatsduma verschafft. Putin selbst muss nach Ende seiner zweiten Amtszeit 2008 abtreten. Die Wahl Medwedews gilt als sicher: Bisher haben mehr als 60 Prozent der Bevölkerung in Umfragen angegeben, am 2. März jenen Kandidaten zu wählen, den Putin unterstützt.
Er kenne Medwedew seit mehr als 17 Jahren, sagte Putin. In all dieser Zeit habe er eng mit ihm zusammengearbeitet. Die beiden sind Freunde aus ihrer gemeinsamen Zeit in St. Petersburg. Der Rechtsanwalt Medwedew wurde Anfang der 90er Jahre von Putin engagiert. 2005 wurde er zum stellvertretenden Ministerpräsidenten für Gesundheit, Wohnungsbau und Bildung ernannt.
Der Koordinator der Bundesregierung für die Russland-Politik, Andreas Schockenhoff (CDU), nannte Medwedew einen "sehr starken Kandidaten". Er eröffne für die "wirtschaftliche Zusammenarbeit auch über den Faktor Energie hinaus eine Chance für die Kooperation Russlands mit Deutschland".