Verbraucher: Kampf gegen schwarze Schafe

Kunden sollen künftig erfahren, wie es um die Sauberkeit im Restaurant bestellt ist.

Potsdam. Verbraucher sollen künftig auf einen Blick erkennen können, wie es um die Sauberkeit in Restaurants steht. Denkbar ist eine Einstufung mit Smiley-Piktogrammen nach dem Vorbild Dänemarks - auf jeden Fall aber soll es bundesweit einheitliche Kriterien für die Kontrolle von Lebensmittelbetrieben geben.

Darauf verständigten sich die Verbraucherminister gestern bei ihrer Konferenz in Potsdam. "Das Ergebnis ist einstimmig ausgefallen", sagte Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU).

Bis Ende des Jahres soll ein Konzept für eine Bewertung stehen. Eine Arbeitsgruppe soll Details klären. Grundlage für die Kennzeichnung sollen die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen der Länder sein. Auf dieser Basis will Aigner dann tätig werden.

Nach Angaben von NRW-Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) sollen die Kontrollergebnisse von Restaurants, aber auch von Bäckereien und Metzgereien öffentlicht gemacht werden.

Aigner sagte, der Verbraucher müsse über Ländergrenzen hinweg auf ein transparentes System vertrauen können. "Deshalb brauchen wir eine einheitliche Lösung." Die Kennzeichnung dafür sei zunächst zweitrangig: "Das kann ein Smiley sein - oder fünf Kochlöffel." Die Details müssten geklärt werden.

Der Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure zeigte sich zufrieden. "Wir sind froh, dass es nicht auf eine Insellösung hinausläuft", sagte der Vorsitzende Martin Müller.

Müller betonte: "Entscheidend ist aber, dass es genug Personal gibt, um die Kontrollen durchzuführen", sagte er. Ein Smiley dürften nur vergeben werden, wenn auch jeder Betrieb getestet werden könne. Dies sei bei derzeit bundesweit rund 2500 Kontrolleuren nicht möglich.

Bei Gastronomen stoßen die Pläne dagegen auf Ablehnung: Deutschland habe die strengste Lebensmittelhygiene-Verordnung in Europa, betonte der Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Sachsen-Anhalt. Würden diese konsequent angewendet, sei ein Smiley überflüssig, sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer Manfred Eichmann.