Wie viel Geld gibt es für Hartz-IV-Bezieher?
Bisher erhalten sie 359 Euro. Nun werden die neuen Zahlen bekannt gegeben.
Berlin. Mehr als 6,5 Millionen Hartz-IV-Empfänger fragen sich: Wie viel Geld werde ich demnächst zum Leben haben? Am Wochenende wird es eine Antwort geben.
Alle fünf Jahre erhebt das Statistische Bundesamt eine Einkommens- und Verbrauchsstichprobe bei 60.000 Haushalten. Dort wird drei Monate lang dokumentiert, wofür das Geld ausgegeben wird. So wird ermittelt, wie das einkommensschwächste Fünftel der Bevölkerung lebt. Derzeit liegt der Hartz-IV-Regelsatz bei 359 Euro monatlich.
Künftig soll für die Anpassung der Regelsätze zu 70 Prozent der Preis- und zu 30 Prozent der Lohnanstieg entscheidend sein. Experten sehen in dem zweiten Element einen Dämpfungsfaktor, der dazu führt, dass ein Inflationsausgleich auch künftig nicht unbedingt gesichert ist. Grund: Die Löhne hinken der Wirtschaftsentwicklung nach aller Erfahrung hinterher. Zudem wirkt sich der wachsende Anteil gering entlohnter Beschäftigung negativ aus.
Wahrscheinlich ja. Die Frage ist nur, wie hoch der Aufschlag ausfällt. Nach Experteneinschätzung sind Steigerungen zu erwarten. Niemand will aber darauf wetten, dass der Regelsatz für einen Langzeitarbeitslosen - wie etwa vom Paritätischen Gesamtverband gefordert - auf 420 Euro angehoben wird. In Berlin wird bereits über die politische Vorgabe gemunkelt, dass beim Regelsatz die erste Zahl in jedem Fall "eine Drei" sein müsse. Insgesamt sind für Hartz IV im Sparhaushalt 2011 rund 33,8 Milliarden Euro eingeplant - 4,5 Milliarden weniger als für 2010.
Kinder werden bei Hartz IV bislang als kleine Erwachsene eingestuft. Sie erhalten je nach Alter vom vollen Regelsatz prozentual abgeleitete Geldleistungen zwischen 215 und 287 Euro monatlich. Darin ist aber ihr spezieller (Bildungs-)Bedarf nicht berücksichtigt, was die Verfassungsrichter besonders rügten. Deshalb sollen bedürftige Kinder künftig besser gefördert werden.
Dazu sollen sie Nachhilfestunden, Schulmaterial, eintägige Schulausflüge, das warme Mittagessen, die Mitgliedschaft im Sportverein oder die Eintrittskarte für den Zoo bezahlt bekommen - nach den Vorstellungen von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mittelfristig über eine Chip-Karte.