Bei Gerüchten um Stellenstreichungen früh aktiv werden
Düsseldorf (dpa/tmn) - Erst ist es nur ein Munkeln in der Belegschaft, dann berichtet die Presse: Es gibt Stellenstreichungen im Unternehmen. Unklar ist in vielen Fällen, wer davon betroffen ist. Drei Fragen und Antworten zum Thema:
Wie gehen Mitarbeiter am besten mit der Unsicherheit um?
Man sollte zunächst die eigene, vertragliche Situation überprüfen, sagt Karriereberater Thorsten Knobbe. Mancher hat eine Kündigungsfrist von neun oder sogar zwölf Monaten. Solange der Betrieb nicht von heute auf morgen zumacht, haben Beschäftigte also eine Pufferzeit, in der sie einen Plan B entwickeln können. Der nächste Punkt ist für viele schon nicht mehr so leicht umzusetzen: Wichtig ist, Ruhe zu bewahren. „Es wird viel geredet, aber der Flurfunk hat längst nicht immer Recht“, sagt Knobbe. Statt sich hektisch wegzubewerben, sollten Mitarbeiter zunächst versuchen, realistisch einzuschätzen, was an den Gerüchten dran und wie ihre Lage ist.
Wie kriegt man raus, ob man persönlich betroffen ist?
In der Regel gar nicht, sagt Thorsten Knobbe. Sobald der Betriebsrat etwas weiß, wird er die Belegschaft informieren. Wer gute Kontakte zu Leuten im Management hat, bekommt möglicherweise auch früher etwas gesteckt. In der Regel bleibt einem jedoch nur, abzuwarten.
Haben Mitarbeiter Vorteile, wenn sie sich schnell wegbewerben?
Das kann man so pauschal nicht sagen, erzählt Knobbe. Er empfiehlt, sich mehrere Aspekte anzuschauen: Zum einen sollten Mitarbeiter überlegen, wie es dem Unternehmen generell geht. Da gibt es jene Firmen, die seit Jahren in Schwierigkeiten stecken, immer wieder Stellenstreichungen hatten, und der Einzelne wurde bislang nur verschont. Dann haben viele das Gefühl, dass das ganze Umfeld nicht mehr stimmt und sie bewerben sich besser zügig weg. Das andere ist die Zufriedenheit im Job: Wer mit seiner Arbeit sehr glücklich ist, kann vielleicht erst einmal ausharren. Das gilt vor allem dann, wenn die Streichungen die ersten sind, die es gibt.