Finanzen: Die neuen langen Kontonummern kommen

Umstellung: Endlos-Codes sollen europaweite Überweisungen schneller machen.

Frankfurt. Bei Bankgeschäften wird von heute an einiges anders. Dann startet der einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area, SEPA). Das Verfahren soll Überweisungen und Kartenzahlungen innerhalb Europas vereinheitlichen.

Mit dem Verfahren können deutsche Bankkunden sowohl die Telefonrechnung zu Hause als auch das Ferienhaus in Frankreich bezahlen.

Nein, statt der bisherigen nationalen Kontonummer und Bankleitzahl müssen bei allen Geldtransfers dann aber die internationale Kontonummer (IBAN) und der einheitlichen Bankcode (BIC) eingetragen werden. Neue Überweisungsformulare sollen dabei helfen.

Die Verbraucher können sich Zeit lassen mit der Umstellung. Noch sollen das alte und das neue System parallel gelten. In ein paar Jahren wird es aber nur noch SEPA-Überweisungen geben.

Nein. Eine SEPA-Überweisung etwa in dänischen Kronen ist nicht möglich. Akzeptiert der dänische Ferienhausbesitzer keine Euro-Zahlung oder rechnet seine Bank den Kurs nicht automatisch um, müssen deutsche Urlauber weiter die teurere Auslandsüberweisung vornehmen.

Verbraucherschützer raten, bei den neuen Zahlen- und Buchstabencodes gut aufzupassen. Bei der SEPA-Überweisung hat nämlich nicht mehr der Name des Empfängers Priorität, sondern die Nummer. Falsche Angaben, etwa durch Zahlendreher gehen damit zu Lasten des Verbrauchers.

Die Banken schaffen gerade die Voraussetzungen, dass Kunden mit jeder Bankkarte an jedem Automaten Geld abheben und bei jedem Händler in Europa zahlen können. Dass die Gebühren sinken, wollen sie allerdings nicht versprechen. Für das "elektronische Bargeld" (electronic cash) gibt es in den europäischen Staaten bisher sehr unterschiedliche Systeme.