Bei Durchfall durch Antibiotika kein scharfes Essen

Köln (dpa/tmn) - Viele Kinder bekommen Durchfall, wenn sie ein Antibiotikum einnehmen müssen. In der Regel sind dies harmlose Begleiterscheinungen, die nach Absetzen des Antibiotikums rasch verschwinden.

Meist sei keine besondere Diät erforderlich, sagt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Köln. Es sollte aber auf ausreichendes Trinken Wert gelegt werden, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Mineralwasser oder einfache, selbst zubereitete Tees eignen sich.

Fegeler empfiehlt, dem Kind während der medikamentenbedingten Durchfallzeit keine scharfen und fetten Speisen sowie keine Bohnen, Nüsse, faserreichen Gemüsesorten, Weizenmehlprodukte wie Pizza, Brot, Nudeln und Süßigkeiten zu essen zu geben. Reis, Bananen, Kartoffelpüree oder einfache Bouillonsuppen mit Reis eignen sich dagegen gut. „Kinder sollten besser öfter kleinere Mahlzeiten essen, auf keinen Fall sollten Eltern eigenmächtig Medikamente gegen Durchfall geben“, warnt Fegeler. In manchen Fällen können auch Probiotika helfen, wie sie zum Beispiel in Joghurt enthalten sind.

Am häufigsten leiden Kinder unter zwei Jahren an einem Durchfall durch Antibiotika. Dabei treten die Durchfälle in der Regel bereits einen Tag nach der ersten Dosis auf, seltener erst nach mehreren Tagen. Ursache ist die bakterientötende Wirkung des Antibiotikums: Dadurch verschiebt sich die natürliche Zusammensetzung der Darmflora weg von den „guten“ hin zu den „schlechten“ Bakterien. „Im Falle starker Durchfälle - eventuell sogar mit Blut und Schleim, Bauchschmerzen oder Fieber - sollte das Kind unbedingt seinem Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden“, rät Fegeler.