Bei Sehproblemen ähnliche Medikamente kennzeichnen

Berlin (dpa/tmn) - Medikamentenpackungen sehen oft zum Verwechseln ähnlich aus. Vor allem ältere Menschen greifen deshalb schnell zum falschen Heilmittel. Wer unter Sehproblemen leidet, kann mit bunten Aufklebern für den richtigen Griff sorgen.

Im Alter können Sehprobleme die richtige Anwendung von Medikamenten erschweren. Das kann fatale Folgen haben: Werden zum Beispiel ein kurz- und ein langwirkendes Insulin miteinander verwechselt, kann das zu Unterzuckerungen führen. Hilfreich ist es deshalb, ähnliche Medikamente mit farbigem Klebeband, Filzklebepunkten oder durch gut tastbare Aufkleber aus Sandpapier unterscheidbar zu machen. Darauf weist die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) hin.

Wenn bei Wirkstoffpflastern die Einreißkerben der Verpackung nur schlecht erkennbar sind, lassen Patienten sich diese am besten markieren. Wer nicht gut sieht, kann auch Tropfen nur schlecht abzählen. Besser ist es daher, die Tropfen in einen leeren Joghurtbecher fallen zu lassen, denn dann kann man die Anzahl der Tropfen hören. Wer einen kleingedruckten Beipackzettel nicht entziffern kann, findet im Internet unter patienteninfo-service.de gesprochene oder groß gedruckte Packungsbeilagen vieler Medikamente.

Im Alter lässt außerdem oft die Kraft in den Händen nach. Deshalb fällt es vielen Senioren zum Beispiel schwer, Kindersicherungen zu öffnen, ein Siegel abzudrehen oder Tubenverschlüsse vor der ersten Entnahme zu durchbohren. In solchen Fällen können sie sich das Medikament bereits in der Apotheke öffnen lassen. „Am besten lässt man sich auch die richtige Anwendung eines Medikaments in der Apotheke demonstrieren“, sagt Wolfgang Kircher, Apotheker und AMK-Mitglied. „Das gilt besonders für technisch aufwendig verpackte Medikamente wie Augentropfen, Trockensäfte oder Medikamente zur Inhalation.“