Kürbis: Ein echter Alleskönner
Die Herbstfrucht schmeckt nicht nur süß, sauer oder deftig, sie ist zudem kalorienarm und gesund.
Düsseldorf. Kürbisse gehören zum Herbst genauso dazu wie buntes, leuchtendes Laub und warme Sonnenstrahlen, die sich durch Nebelschwaden kämpfen. Als herbstliche Delikatesse ist der Kürbis in den vergangenen Jahren in der heimischen Küche immer beliebter geworden.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Frucht ein Alleskönner ist. Ob süß, sauer oder deftig - der Kürbis lässt fast alles mit sich machen. Mit 26 Kilokalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch und rund 90 Prozent Wassergehalt hat er zudem einen hohen diätetischen Wert.
Kaum Fett, dafür aber reichlich Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Phosphor sowie viel Vitamin A, C und E machen den Kürbis zu einer wahren Gesundheitsbombe.
Aber nicht nur das Fruchtfleisch lässt sich gut verarbeiten. Kürbiskerne werden heute vor allem bei Blasen- und Prostataleiden verwendet. Sie enthalten Beta Carotin, Vitamin E und sogenannte Phytosterine, die den Cholesterinspiegel senken. Die Kerne sind zudem harntreibend, krampflösend und stärken die Blasenmuskulatur.
Das Kürbiskernöl ist dickflüssig, dunkel und hat einen milden Geschmack. Die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren beeinflussen den Cholesterinspiegel positiv, Linolsäure stärkt die Immunreaktionen der Körperzellen, das Nervensystem und steuert positiv die Stoffwechselvorgänge. Auch als Balsam bei rissiger Haut hat sich das Öl bewährt.
Mit dem Kürbis verbinden viele das Halloween-Fest, das in den USA am 31. Oktober gefeiert wird, und auch hierzulande Einzug gehalten hat. An diesem Tag werden meist die großen ausgehöhlt und verziert.
Wegen ihres pflegeleichten Anbaus sind die Früchte auch bei Hobbygärtnern sehr beliebt und überstehen im Keller problemlos den Winter. Wie nützlich Kürbisse sind, wussten schon die Ureinwohner Perus - sie kultivierten die Pflanze bereits vor rund 8000 Jahren. Seitdem ist die Zahl der Sorten erheblich gestiegen.
Rund 800 verschiedene Kürbisse, die sich in Form und Farbe unterscheiden, nennt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) - von ihnen sind aber viele durch den Bitterstoff Cucurbitacin ungenießbar. Für die Gartenkultur von Bedeutung sind laut der Landwirtschaftskammer NRW der Speise- oder Riesenkürbis, die Garten-, Öl- oder Zierkürbisse, der Luffa-Kürbis und der feigenblättrige Kürbis.
Derzeit findet man im Supermarkt vor allem den Hokkaido-Kürbis, der sich hervorragend zu unterschiedlichen Speisen verarbeiten lässt. Er ist eine japanische Züchtung und der meistverkaufte kleine Speisekürbis mit einem Gewicht von ein bis eineinhalb Kilogramm.
Leuchtend orange innen und außen eignet er sich sehr gut für Suppen und bringt mit seinem nussigen, intensiven Geschmack Variation in die Kürbispalette. Er kann aber auch im Backofen gegart oder zu leckerem Kürbisgemüse verarbeitet werden. Unverletzte und mit Stiel geerntete Früchte sind sehr gut lagerfähig und können noch in der Weihnachtszeit eine Mahlzeit liefern.
Die sehr dünne Schale des Hokkaido muss nicht unbedingt entfernt werden. Ebenfalls zum Genießen eignet sich der mittelgroße Muskatkürbis. Dieser ist deutlich gerippt und von grünlicher bis bräunlich-oranger Schalenfarbe. Das Fruchtfleisch ist kräftig orange und schmeckt intensiv. Wegen seiner Größe wird er oft in Teilstücken angeboten.