Schadensbegrenzung: Handy gestohlen – was tun?

Vor allem Kunden mit Vertrags-Mobiltelefonen müssen sofort ihren Anbieter informieren.

Düsseldorf. Geklaut, verloren - einfach weg! Mobiltelefone zählen zu den am häufigsten gestohlenen Objekten der Kleinkriminalität. Das schöne Handy futsch, mit allen gespeicherten Telefonnummern inklusive SIM-Karte - das ist quasi der Super-Gau in der Kommunikationsgesellschaft. Ärgerlich, dass das elektronische Notizbuch flöten ist. Schlimmer aber: Der Dieb oder Finder kann auf Kosten des Besitzers munter drauflos quasseln. Zuerst gilt natürlich: Versuchen, das verlegte Handy so schnell wie möglich zu finden, bevor es jemand anderem in die Finger gerät: "Am besten rufen Sie als Sofortmaßnahme Ihre eigene Handy-Nummer an. Vielleicht lässt sich das Gerät über den Klingelton noch orten, wenn Sie es irgendwo liegen gelassen haben", rät David Barret, Manager beim Entertainment-Portal Handy.de (www.handy.de).

Service-Hotline anrufen und die Karte sperren lassen

Wenn dieser erste Rettungsversuch zu keinem Erfolg führt, ist blitzschnelles Handeln ratsam: "Sofort die Servicehotline anrufen, um die Karte sperren zu lassen, damit kein größerer finanzieller Schaden entsteht", empfiehlt Christian Rörig, Produktmanager beim Mobilfunkkonzern Mobilcom. Für die Sperrung benötigt der Kunde Handynummer, Kunden- beziehungsweise Kartennummer sowie das Kundenkennwort. "Lassen Sie sich diese Sperrung mit Datum und Uhrzeit schriftlich bestätigen, um später nachweisen zu können, dass nach der Sperrung angefallene Gesprächsgebühren nicht von Ihnen getragen werden müssen", sagt Barret. Damit der Vorgang schnell geht, Hotline-Nummer des Mobilfunkproviders sowie die notwendigen Daten für eine Sperrung auch außerhalb des Handys notieren.

Bei Prepaid-Handys kein hoher finanzieller Verlust

Der Mobilfunkprovider veranlasst dann sofort die Bereitstellung einer Ersatzkarte. Bei Vertragshandys ist die Sperrung besonders wichtig, damit Unbefugte keinen Unfug damit treiben können: "Die Diebe könnten in größerem Umfang 0900-Nummern anrufen, um sich die Umsätze dann mit dem Inhaber der Nummer zu teilen", weiß Kai Petzke vom Online-Dienst Teltarif. Bei Vorkasse-Handys, auch Prepaid genannt, hält sich der finanzielle Verlust dagegen eher in Grenzen. Dennoch ist auch hier Vorsicht angebracht: "Diebe könnten das Handy für Straftaten benutzen", so Petzke. Um die Kunden gegen mögliche Horror-Gebühren zu schützen, die bis zur Sperrung der SIM-Karte auflaufen können, haben sich einige Mobilfunkunternehmen einen Schutz ausgedacht, der Handys bei überdurchschnittlichem Telefonaufkommen automatisch sperrt. "Bei Verlust oder Diebstahl haften Sie nur bis 50 Euro", bestätigt Bettina Donges von Vodafone.