„Das Reisen mit Tieren ist für uns ein wichtiges Segment“, sagt Nina Kreke, Sprecherin von Thomas Cook und Neckermann Reisen. Immerhin gebe es mehr als fünf Millionen Hunde in Deutschland. Und die sollen nicht alle zu Hause bleiben.

Auch Tui hat verschiedene Angebote im Programm, die sich in erster Linie auf den Urlaub mit Hund beziehen. „Der Hund gilt in vielen Familien als Familienmitglied und soll dementsprechend mit in den Urlaub“, bestätigt Sprecherin Kathrin Spichala.

Nicht alle Reiseveranstalter sind jedoch auf diese Gäste eingestellt. Tatsächlich müssen Tierhalter etwas genauer suchen, wenn sie eine passende Unterkunft finden wollen. Nina Kreke empfiehlt daher, sich zunächst im Reisebüro zu informieren.

Außerdem lohne es sich, bei der Wunschunterkunft direkt nachzufragen, ob ein Tier mitgebracht werden könne. „Viele Hotels erlauben mittlerweile die Mitnahme eines Hundes, berechnen dann aber teilweise Extra-Übernachtungspreise oder eine spezielle Endreinigung für Zimmer oder Appartement.“

Die Kosten variieren: In etwa zehn Prozent der Hotels urlauben Hunde laut Kreke kostenfrei, die anderen erheben eine Gebühr von fünf bis 15 Euro pro Tag. Auch für Katzen und Kleintiere sollten Urlauber direkt und konkret nachfragen.

Ein Blick in Kataloge verschiedener Veranstalter kann ebenfalls bei der Suche helfen. In den Tui-Autoreisekatalogen für Deutschland, Österreich und die Schweiz zum Beispiel ist bei jeder Hotelausschreibung vermerkt, ob Hunde erlaubt sind. Das sei in rund 800 der Hotels der Fall, erklärt Kathrin Spichala. Und es sollen noch mehr werden: „Wir sind bereits im Einkauf bestrebt, möglichst viele solcher Hotels ins Portfolio aufzunehmen.“

Nur Übernachtungen anzubieten — das ist einigen Hotels zu wenig. Sie bauen daher ihr Angebot gerade für Hunde noch aus. „So gibt es den Gassigeh-Service, bei dem man sein Tier zum Spazierengehen abgeben kann“, sagt Kreke. Das hat Vorteile für die Halter: „Sie können ausschlafen oder einen ganztägigen Ausflug machen.“ Manche Hotels, zum Beispiel Best Western, halten Fressnäpfe und Hundefutter parat, andere haben sogar einen Agility-Parcours gebaut oder eine Hundeschule integriert.

„Ein Hotel auf Usedom hat tatsächlich einen eigenen Restaurantbereich für Hund und Herrchen eingerichtet, in anderen Hotels können Hunde in Extra-Pools springen, und in der Toskana baut ein Thermalhotel gerade einen Thermalpool nur für Hunde“, berichtet Nina Kreke.

Neben der Unterkunft ist auch die Umgebung wichtig. „Der Hund muss sich in der gesamten Ferienanlage bewegen können“, betont Kathrin Spichala.

„Außerdem sollten ausreichend Spaziermöglichkeiten gegeben sein. Ideal sind Wiesen, Wälder, Flüsse und Seen.“ Wer an einen See oder Strand fährt, sollte sich zudem informieren, ob Hunde dort gern gesehen sind — und zu welchen Tageszeiten.

Besonders beliebt ist der Urlaub mit dem Haustier in Deutschland, berichtet Kreke. „Doch auch der Wanderurlaub mit dem Vierbeiner wird zunehmend beliebter.“ Außerdem gebe es in Südtirol, der Toskana, Tschechien, Polen und Kroatien gute Voraussetzungen und Infrastruktur für Reisen mit Tieren.

Aber es sind tatsächlich mitunter auch ungewöhnlichere Tiere, die Herrchen und Frauchen in die schönsten Wochen des Jahres begleiten sollen: „Wir haben schon Häuser an Frettchen, Hängebauchschweine, Hamster, Katzen und Wellensittiche vermietet“, berichtet Udo Winter, Leiter von Tui Ferienhaus.

Er ist sicher: „Kaum eine Tierart ist zu exotisch, kein Problem. Wir haben bisher für jede tierische Anfrage eine gute Lösung gefunden.“