Geldumtausch und Taximafia: So klappt der EM-Besuch in Polen

Warschau (dpa/tmn) - Schwarzmarktkurse gibt es schon lange nicht mehr, aber einige Dinge sollten EM-Touristen auf ihrer Reise nach Polen berücksichtigen. Dann ersparen sie sich auch die teure Begegnung mit der Taximafia.

Ältere Polenreisende erinnern sich womöglich noch an die alten Zeiten während der kommunistischen Herrschaft: Man brauchte ein Visum, im Hotel knackte es manchmal verdächtig in der Telefonleitung, und die D-Mark musste zum teuren Zwangskurs eingetauscht werden.

Dabei gab es eigentlich gar nicht viel zu kaufen. Wer aber trotzdem Geld brauchte, fand immer einen Kellner, Taxifahrer oder den „Psst, change money“ zischenden Menschen in einer finsteren Ecke, der die begehrten Westdevisen zum wesentlich höheren Schwarzmarktwert eintauschte - auch wenn es passieren konnte, dass sich unter der obersten Zlotyschicht des Geldbündels nur Zeitungsschnipsel befanden.

Mit Geschichten wie diesen im Hinterkopf machen sich manche Fußballfans mit einem mulmigen Gefühl auf den Weg nach Osten. Doch keine Sorge, die Zeiten haben sich geändert. Ein paar Dinge gibt es allerdings immer noch zu beachten:

Grenzkontrollen: Polen ist seit 2004 EU-Mitglied und gehört mittlerweile auch der Schengenzone an. Wer während der EM die Grenze passiert, sollte für alle Fälle dennoch Pass oder Personalausweis dabei haben. Das polnische Innenministerium hat angekündigt, während der Großveranstaltung aus Sicherheitsgründen punktuell wieder Grenzkontrollen einzuführen. Sie sollen vor allem dazu beitragen, aktenkundige Hooligans mit Stadion- und Reiseverbot gleich abzuweisen - ganz normale EM-Touristen sollen so wenig wie möglich von den Kontrollen spüren.

Geldumtausch: Traveller-Checks sind nur schwer einzutauschen, für den EM-Besuch empfiehlt sich eine Mischung aus Bargeld und Kreditkarte. Mit Kredit- und Bankkarten kann auch in Polen am „Bankomat“ rund um die Uhr Bargeld abgehoben werden. Über die dabei anfallenden Gebühren sollten sich Reisende vorher bei ihrer Bank erkundigen. Wer Bargeld tauschen will, geht in eine der zahlreichen Wechselstuben, die mit dem Schild „Kantor“ ausgezeichnet sind. Es kann sich lohnen, die Wechselkurse verschiedener Anbieter zu vergleichen und dann beim günstigsten zu tauschen.

Öffentlicher Nahverkehr: Die Inhaber des Polishpass können an Spieltagen auch Bus und (Straßen-)Bahn benutzen, ansonsten empfiehlt sich der Kauf eines Tagestickets (bilet dobowy) am Kiosk oder Automaten. Ortsfremde können sich über Haltestellen und Fahrstrecken unter anderem auf der Webseite „Jakdojade.pl“ orientieren, die auch als Mobil-App für alle vier polnischen EM-Städte erhältlich ist.

Taxifahren: Wem schon am Flughafen in der Ankunftshalle der Ruf „Taxi? Taxi?“ entgegenschallt, sollte bei diesem Fahrer auf gar keinen Fall einsteigen. Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich um ein Mitglied der berüchtigten Taximafia, die ahnungslose Neuankömmlinge gerne an Bahnhöfen abfängt und sie dann mit überhöhten Fahrpreisen abzockt. Taxikunden sollten darauf achten, dass außer dem Taxischild auch das Logo einer Taxigesellschaft an dem Fahrzeug angebracht ist und am Seitenfenster der Tarif zu lesen ist - beides fehlt an den Fahrzeugen der Taximafia.

Restaurants: Wer mit Leistung und Service zufrieden war, gibt ein Trinkgeld. Allerdings sollte der Kunde nicht ausgerechnet dann „dziekuje“ (danke) sagen, wenn ein größerer Geldschein beim Zahlen der Rechnung übergeben wird. Das heißt in Polen nämlich, dass kein Wechselgeld erwartet wird.

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