Österreich: Ski-Vergnügen mit Glocknerblick

Das Resort Kals-Matrei lockt mit schneesicheren Pisten und speziellen Angeboten für Familien.

Kals-Matrei. Peter ist richtig stolz auf sein Skigebiet. Wir stehen in gut 2600Metern Höhe an der Bergstation Cimaross. Links und rechts zu unseren Füßen erstrecken sich weite weiße Hänge, die im Westen zum Osttiroler Marktflecken Matrei und nordöstlich ins dörfliche Kals führen.

Darüber erhebt sich mit mächtigen Flanken der Großglockner, mit knapp 3800 Metern Österreichs höchster Berg. Den Kontrast setzt die futuristische Adlerlounge, Bergrestaurant und nobles Übernachtungsquartier in einem.

"Schau", sagt Peter und deutet auf Pisten und Lifte, "das alles ist zum Skigebiet dazu gekommen. Jetzt haben wir 110 Kilometer Pisten - mit nur zwei neuen Bahnen." Auch wenn der sonnengebräunte Skilehrer das Skigebiet nicht selbst ausgebaut hat:

Erstaunlich ist schon, was den Skigebiets-Planern bei der Verbindung der Osttiroler Skigebiete Matrei und Kals gelungen ist. Aus 35 und 28 machten sie 110 Pistenkilometer. Das neue "Großglockner Resort" hat damit sogar das Zeug, dem nördlich des Felbertauerntunnels gelegenen Skigroßraum Kitzbühel Konkurrenz zu machen.

Es ist vormittags. Die Hänge Richtung Großglockner glitzern in der Sonne. Über die schwarz ausgeschilderte Piste fahren wir zur Mittelstation der Kabinenbahn - und machen neben dem Hang immer wieder Ausflüge ins Gelände.

Überhaupt ist das eine Stärke des baumlosen Terrains: Neben den vorwiegend mittelschweren Abfahrten kann man fast überall zu gefahrlosen Varianten in den lockeren Neuschnee abbiegen.

Von der Mittelstation ins Tal nach Kals führt eine leichte Piste mit Ziehwegpassagen. Über einen Ziehweg muss man auch zu den Sesselbahnen zur Blauspitze hinüber queren. Das ist nicht bequem, aber der Wechsel lohnt sich.

Gut 1000Höhenmeter geht es auf rot und schwarz ausgeschilderten Pisten hinunter - immer im Blick die grandiose Kulisse des Großglockner. Dass Kals auf der Sonnenseite der neuen Skischaukel liegt, sieht man an den sonnenverbrannten Holzfassaden der alten Gehöfte. Vor allem im Spätwinter empfiehlt es sich daher, auf der Kalser Seite am Vormittag zu fahren und mittags wieder zu den Cimaross-Pisten zu wechseln.

Bei der Bergstation Cimaross startet auch die berauschend lange Talabfahrt nach Matrei. Sie misst gut elf Kilometer. Wem unterwegs die Puste ausgeht, der kehrt in der urigen Bergrettungshütte ein, in der ein Skiwasser weniger als zwei Euro und eine Kaspressknödelsuppe mit Salat deutlich unter sechs Euro kosten.

Kaum mehr steht in der Roat’z-Boden-Hütte auf der Rechnung, nur die Terrasse ist dort größer und aussichtsreicher. Preiswert ist Osttirol immer noch, das gilt genauso für die Skipässe. Selbst 17-Jährige zahlen noch den Kinderpreis von 84 bis 93Euro für sechs Tage. Und auch die Erwachsenen werden mit 168 bis 185 Euro je nach Saison nicht geschröpft.

Der Skitag klingt an der Schirmbar bei der Talstation der Goldriedbahn aus. Bei einem Glas Bier gibt Peter Tipps für den Abend. Gegenüber zum Beispiel füllt sich bereits Tom’s Pub-Bar, die sich zu später Stunde zur Disco wandelt. Cocktail-Liebhaber kehren in der BB Bar im Ort ein.

Und noch einen Geheimtipp hat Peter: das Restaurant Saluti, Tennisstüberl und gleichzeitig Gourmetplatz. Während die Kinder am Abend die leckere, preiswerte Pizza genießen, lassen sich die Eltern das dreigängige Degustationsmenü für 30Euro servieren.

Ein Schnäppchen, denn Ernst Mosers Kochkünste sind vom Feinsten - und dem Gault Millau Österreich zwei Hauben wert.