Service Reiseplanung: „Jetzt ist die Zeit der Veranstalter“
In dieser Saison kommt es auf einen verlässlichen Reisepartner in Krisenzeiten an.
Weltweit. Der Tourismus leidet unter den Terroranschlägen. Wer reisen will, zögert beim Buchen. Die Türkei, Tunesien und Ägypten sind die klaren Verlierer für die kommende Saison, bei vielen Veranstaltern sind Spanien und Italien bereits ausgebucht. Doch die Luxusbranche ist kaum betroffen. „Grundsätzlich reagieren Kunden im Luxussegment nicht anders als Kunden mit niedrigerem Budget“, sagt Beate Arnold, Pressesprecherin von Airtours, der Luxusmarke des Tui-Konzerns.
Wie auf dem gesamten Markt seien die Türkei, Tunesien und Ägypten eingebrochen, doch: „Diese Länder sind nicht unsere Schwerpunktdestinationen. Aus diesem Grund spüren wir die Zurückhaltung insgesamt nicht so stark.“ Die türkische Riviera werde noch immer gebucht, hauptsächlich von Golfern. „Einige Gäste suchen sich aber stattdessen die Kanaren aus, Teneriffa zum Beispiel hat tolle Golfplätze und ist als echte Alternative im Kommen“, beschreibt Arnold.
Insgesamt beobachtet sie, dass Kunden im Luxussegment ihre Reisen nicht so häufig stornieren, wie andere. Deshalb bietet Airtours keine außergewöhnlichen Stornierungs- und Umbuchungsmöglichkeiten an. „Es gibt derzeit keinen aktuellen Fall, auf den wir reagieren müssten“, sagt Arnold. „Aber wir haben auch wenige Kunden, die spontan umbuchen. Die Reiseziele werden sehr bedacht ausgewählt.“ Fernziele sind die klaren Gewinner der Saison bei Airtours. „Die Malediven wachsen und Mauritius erlebt gerade ein großes Comeback.“
„Wir sind insgesamt in einer schwierigen Lage mit einem rückläufigen Markt“, sagt Mario Köpers, Direktor Unternehmenskommunikation der Tui. „Aber wir gewinnen im Moment dennoch massiv Marktanteile hinzu.“ Sprich, trotz zögerlich buchender Kunden, verzeichnet die Tui im Vergleich zu anderen Mitbewerbern einen Zuwachs. „In diesen Zeiten schätzen die Menschen die Vorteile eines Veranstalters“, sagt Köpers. „Und vor allem dessen Krisenmanagement.“ Denn verreisen wollen die Leute nach wie vor, ist Köpers überzeugt.
„Mit dem westlichen Mittelmeer kompensieren wir das große Minus, das wir in den nordafrikanischen Ländern haben“, sagt Köpers. Griechenland verzeichne aktuell ein Plus von rund zehn Prozent zum bereits sehr guten Vorjahr. „Die Menschen differenzieren die Ziele in Griechenland, Kos leidet noch ein bisschen, obwohl nach aktuellen Meldungen auf der Insel keine Flüchtlinge mehr sind“, sagt Köpers und fügt hinzu: „Korfu und Kreta werden gut gebucht.“
In Spanien habe man für den Sommer alles gekauft, was zu kriegen war. „Die Türkei komplett zu kompensieren, wird nicht möglich sein.“ Doch aktuell gebe es in Spanien noch Kapazitäten, so sei beispielsweise Ibiza noch lange nicht ausgebucht.
Auch Rundreisen durch Andalusien seien noch zu kriegen. „In Spanien haben wir noch genug freie Betten in verschiedenen Kategorien“, sagt Köpers und blickt trotz der Krisen optimistisch in die Sommersaison: „Zuverlässiges Informieren und ein Top-Krisenmanagement sind wichtig für die Kunden. Jetzt ist die Zeit der Veranstalter, die das bieten.“