Schnäppchen-Blogs: So geht's zur supergünstigen Reise

Berlin (dpa/tmn) - Wer richtig günstig verreisen will, kann auf Schnäppchen-Blogs im Internet suchen. Die Preise für Hotels und Flüge sind oft unschlagbar preiswert. Die Anbieter nutzen teils bewusst Fehler im Buchungssystem der Airlines aus.

Neun Tage Brasilien im Drei-Sterne-Hotel inklusive Flügen und Transfer für 500 Euro. Acht Tage in einem Apartment in Südfrankreich für 75 Euro. Oder ein Flug in die Dominikanische Republik für 320 Euro. Solche Reiseschnäppchen klingen fast zu gut, um wahr zu sein. Es gibt sie aber reihenweise auf Urlaubsblogs im Internet, die sich darauf spezialisiert haben, besonders günstige Flüge, Hotels und Pauschalpakete zu sammeln.

Wo finde ich solche günstigen Angebote?

Auf Seiten wie Urlaubspiraten, Urlaubsguru, TripTroll, Travel-Dealz, Travelox oder Exbir werden selbst keine eigenen Reisen verkauft. Mitarbeiter oder eine Nutzercommunity durchsuchen das Netz nach Schnäppchen und sammeln diese. Sie sind nur Vermittler. Klickt ein Nutzer auf den Link zu einem bestimmten Angebot, erhalten die Spürhunde eine Provision. Besonders günstige Flüge und Reisepakete stellen die Anbieter aber auch ohne finanziellen Vorteil ein. Die meisten Nutzer lassen sich über Facebook und andere soziale Medien über die neusten Preiskracher informieren.

Was wird genau angeboten?

Günstige Flüge sowie Gutscheine und Rabatte für Hotels stehen im Fokus. Das Angebot weitet sich aber aus. „Wir versuchen immer eine gute Mischung aus allem anzubieten“, sagt Sebastian Kaatz von den Urlaubspiraten. „Regelmäßig tauchen auch Bahn-Angebote, Mietwagen oder Kreuzfahrten auf“, berichtet Travelox-Betreiber Sebastian Tuke. Bei Urlaubsguru fänden sich unter den Schnäppchen auch Pauschalreisen, so Geschäftsführer Daniel Krahn.

Wie sind so günstige Reisen überhaupt möglich?

Das ist unterschiedlich. „Diese Preise gab es schon immer im Bereich Online-Reisen, aber es hat sich niemand die Mühe gemacht, stundenlang das Netz danach zu durchsuchen“, sagt Kaatz. Für Städtereisen und Hotels gibt es immer wieder Gutscheine. Flüge werden günstig, wenn Airlines im Last-Minute-Bereich leere Kapazitäten auffüllen, erklärt Tuke. Die richtig günstigen Flüge kommen jedoch meist durch Fehler im hochkomplexen Buchungssystem der Airlines zustande - durch sogenannte „Error Fares“.

Kann die Airline mir einen „Error-Fare“-Flug verweigern?

Das ist in der Vergangenheit schon passiert. „Das Risiko besteht immer“, sagt Kinast. „Trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit gering.“ Aufgrund der Vielzahl der ausgestellten Tickets fallen viele Fehlpreise gar nicht auf. „Zu 99,9 Prozent ist man auf der sicheren Seite, sobald man sein E-Ticket ausgestellt bekommen hat“, sagt Kaatz. Deshalb rät er zur Zahlung per Kreditkarte: „Dann wird einem das E-Ticket sofort ausgestellt.“

Für wen lohnen sich die Schnäppchen-Deals?

Vor allem für Urlauber, die schnell sind und sich flexibel Zeit nehmen können. „Oft gibt es die unglaublichen Angebote nur mit einer geringen Verfügbarkeit“, erklärt Urlaubspirat Kaatz. „Daher gilt hier immer: Wer zu lange überlegt, könnte das Schnäppchen verpassen.“ Und wer sich zu sehr an eine bestimmte Destination klammert, kann oft lange suchen.

Wann lohnt sich die Suche?

In der Hauptsaison ist es generell schwieriger, Schnäppchen zu finden. „Gute Angebote gibt es meistens dann, wenn die Nachfrage gering ist, zum Beispiel zwischen Schulferien“, sagt Kinast. Bei Linienflügen nennt Sebastian Kaatz von Urlaubspiraten ein bis zwei Monate vor Abflugtermin als günstigen Zeitraum für die Suche. „Charterflüge bekommt man oft ein paar Tage vor Abflug zu unverschämt günstigen Preisen.“ Die typischen Frühbucherrabatte seien meist nicht die wirklichen Schnäppchen, sagt Daniel Krahn. Er bestätigt: „In der Regel sind sechs bis acht Wochen Vorlaufzeit eine gute Phase, um sich akribisch hinter die Schnäppchensuche zu klemmen.“