Trend: Der doppelte Urlaub

Sowohl Strand als auch Stadt: Nachfrage nach diesem Ferienkonzept steigt.

Düsseldorf. Weil die Nachfrage nach „Sowohl als auch“-Urlaub deutlich gestiegen ist, nehmen die Einkäufer der Reiseveranstalter verstärkt Hotels unter Vertrag, die in einer historischen Stadt, aber zugleich direkt am Strand liegen. Die „Stadt mit Strand“ ermöglicht Shopping, Schwimmen im Meer, Sightseeing, Besuche in urigen Lokalen, Discos und Theatern von einem einzigen Quartier aus.

Vom Balkon geht der Blick auf den acht Kilometer langen Sandstrand der Playa Victoria von Cadiz. Junge Leute spielen Volleyball, Kinder schleppen Eimer mit Meerwasser, während Papa und Mama in einem der vielen Strandcafés ihren Eiskaffee schlürfen. Mittags kommen Mitarbeiter der nahen Banken, Versicherungen und Läden zu einem erfrischenden Bad im Meer. „Hier bekommt man fast von selbst Kontakt zu Einheimischen“, sagt eine Reiseleiterin.

Die Sehenswürdigkeiten sind bequem zu Fuß oder per Bus zu erreichen. Orgelkonzert im Dom, der Blick auf Goyas Meisterwerke in der Kirche Santa Cueva, der Torre Tavira mit der Camera Obscura, mit deren Hilfe einst die Schiffseigner nach ihren von langer Fahrt heimkehrenden Seglern Ausschau hielten.

Ideal für „Strand mit Stadt“-Urlaub sind zum Beispiel das Hotel „Playa Victoria“ (pro Person eine Woche im Doppelzimmer mit Frühstück und Flug ab etwa 650 Euro, bei Tui) oder das „Tryp La Caleta“(ab 110 Euro pro Doppelzimmer, bei Dertour).

„Sowohl als auch“-Urlaub ist an sich nicht neu. In anderer Form gab es ihn eigentlich schon immer. Zum Beispiel: Vier Tage Sightseeing in Barcelona, anschließend drei Tage Relaxen an der Costa Brava. Oder drei Tage Sevilla, anschließend vier Tage an der Costa de la Luz. Dass Sandstrand auch mitten in einer Großstadt fernab vom Meer erfolgreich sein kann, zeigte sich vor Jahren erstmals in New York.

Inzwischen kippten mehrere Großstädte Sand zu „Strand“ auf, vorzugsweise an Flussufern. „Paris Plage“ wurde zu einem erfolgreichen Event-Gelände. Düsseldorf und Köln haben Strand am Rhein. Berlin kommt auf 16 innerstädtische Strände.

Hotels, die Stadt und echten Strand bieten, gibt es in Lagos am Südzipfel von Portugal. In der Stadt, die einst den ersten Sklavenmarkt Europas unterhielt, ist ein Hotel mit Stadt und Strand zum Beispiel das „Vila Palmeira“(Doppelzimmer ab 120 Euro, bei Thomas Cook; eine Woche mit Flug pro Person 650 Euro).

Im griechischen Kavala bietet sich für den Kombi-Urlaub das „Hotel Lucy“ (Doppelzimmer ab 80 Euro) an. In Kalamata im Süden des Peloponnes reihen sich an der Novarinou-Straße am Meer Tavernen, Bars und Hotels, wie das „Pharae Palace“ aneinander (Doppelzimmer ab 70 Euro).

In Maltas Hauptstadt La Valetta kann das piekfeine „Grand Hotel Excelsior“ (Doppelzimmer ab 180 Euro) sogar einen Privatstrand bieten.

Solchen Luxus offeriert auch im italienischen Sorrent das „Grand Hotel Royal“ (Doppelzimmer ab 240 Euro), das zudem mit einem überwältigenden Blick auf den Vesuv und in fußläufiger Entfernung mit den edlen Shopping-Tempeln am Corso Italia aufwartet.