Zu Besuch im englischen Newcastle: Eine tolle Tour für Fußball-Fans

Die triste Industriestadt hat sich in eine charmante Metropole verwandelt.

Foto: Newcastle Tourist Office

Shops, Museen, Theater, Universitäten, Pubs, Restaurants und natürlich Fußball — Newcastle upon Tyne ist typisch britisch. Und doch ist die Stadt anders, weltoffener, moderner als alle anderen im Nordosten Englands.

Die Hafenstadt mit ihrer Tradition als Standort für Stahlwerke und Schiffsbau sowie Kohleförderung hat in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich versucht, von einer niedergehenden Industrieregion den Wandel zu einer kosmopolitischen Metropole zu vollziehen. Ein bemerkenswerter Weg.

„Neues Schloss“ war einst der Namensgeber

Vor rund 1900 Jahren stand in Newcastle eine römische Festung am Hadrian’s Wall. Wer heute über die Reste der Stadtmauer spaziert, passiert die von den Römern angelegte Grenze. Weil im zwölften Jahrhundert ein neues Schloss an der Stelle der Römerfestung gebaut wurde, bekam die Stadt auch ihren Namen.

Newcastle und Gateshead (auf der südlichen Flussseite) überraschen heute mit einer Vielzahl an historischen Bauten, die mit dem Mut zu futuristischer Architektur umgestaltet wurden.

Ganz neu hingegen ist die Konzerthalle „The Sage“, entworfen von Sir Norman Foster. Die äußere Hülle ist der Form des menschlichen Mittelohrs nachempfunden.

Zukunftsweisend: Die Millennium Bridge besteht aus einem hohen Bogen, der den Fluss Tyne überspannt. Mehrmals am Tag wird die Fußgängerbrücke hochgezogen, damit Schiffe passieren können. In der Dunkelheit erzeugen Strahler effektvolle Lichteffekte auf Bauwerk und Wasser. Tipp: Genießen Sie das Spektakel auf der Terrasse des „Pitchers and Piano“ an der Quayside.

Zeitgenössische Kunst in der alten Mühle

Den Briten ist es gelungen, alte Industriebauten umzufunktionieren und dabei die Bausubstanz zu erhalten. So wurde aus einer Mühle die Galerie „The Baltic“, die zeitgenössische Kunst zeigt. In der sechsten Etage ist das Restaurant „Six“ untergebracht, das sich an die Küche von Jamie Oliver anlehnt. Mit dem Blick über die nächtlich erleuchtete Stadt und den Fluss schmeckt das Dinner noch einmal so gut.

Im Stadtzentrum an der Monument Mall hat vor wenigen Monaten „Jamie’s Italian“ eröffnet. Ein weiterer lukullischer Magnet.

Newcastle hat auch eine lange Tradition als Einkaufsstadt. Die Immobilienpreise an der Haupteinkaufsstraße, der Northumberland Street, bewegen sich nicht nur auf der Insel im oberen Bereich. „Fenwick“ war eines der ersten Kaufhäuser im Land und ist noch heute eine erste Adresse. „The Gate“, „Grainger Market“ und „Eldon Square“ sind attraktive Shopping-Passagen.

„German Bratwurst“ zum Newcastle Brown Ale

Immer sonntags bauen Marktleute ihre Stände am nördlichen Ufer zwischen Tyne und Millennium Bridge auf. Dann gibt es Leckereien aus der Region — aber auch „German Bratwurst“. Auch dazu passt ein malziges, dunkles, eiskaltes Newcastle Brown Ale.

Der ganze Stolz der sportbegeisterten Newcastler sind die „Magpies“, wie die Fußballer von Newcastle United genannt werden, die „Elstern“ (wegen der schwarz-weißen Trikots). Der modernisierte St. James Park thront hoch über der City und fasst rund 52 000 Zuschauer. Eine Pilgerstätte des Fußballs.

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Natürlich ist die Rivalität mit dem Nachbarn FC Sunderland besonders hoch, denn deren Stadium of Light ist keine 20 Kilometer entfernt. Die Anfeindungen im Stadion sind lautstark, gestenreich, hochemotional.

Kevin Keagan und Paul Gascoigne waren zwei herausragende Kicker der „Elstern“. Sie haben Kultstatus in der Stadt ebenso wie Alan Shearer. Ursprünglich fiel der Kicker bei den „Magpies“ durch und ging nach Southampton. Dort schaffte es der Stürmer in die englische Nationalmannschaft. Erst mit dem Wechsel zurück nach Newcastle wurde er mit einer Ablösesumme von 15 Millionen Pfund seinerzeit der teuerste Spieler der Welt.

Noch bis 5. Oktober läuft im Discovery Museum am Blandford Square die Football Exhibition „Toon Times“ mit Videos und Fan-Sammlerstücken.

Ein Tässchen Earl Grey zur Teatime

Newcastle hat weltbekannte Persönlichkeiten hervorgebracht. Hier nur drei große Namen: Robert Stevenson erfand mit „The Rocket“ die erste Lokomotive der Welt. Sting ist Popmusik-Star. Und zu Ehren von Charles Grey wurde ein stattliches Monument in Stadtmitte errichtet. Er brachte es bis zum Ministerpräsidenten.

Legendär wurde er, weil er die Teesorte, die nach einem Sturm auf dem Schiff mit Bergamottöl „verschmutzt“ wurde, in den Verkauf gab. Seither kennt man diese Sorte zur Teatime als Earl Grey.

Typisch britisch.

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