Corona-Pandemie Zweifel an Astrazeneca-Impfstoff: Das sagt das NRW-Gesundheitsministerium

Düsseldorf · Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca stößt offenbar auch in NRW auf gewisse Akzeptanzprobleme. Nun hat sich das Gesundheitsministerium dazu geäußert.

Ampullen mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca stehen in kleine Kartons verpackt in einem Kühlschrank.

Foto: dpa/Andrew Matthews

Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca stößt offenbar auch in Nordrhein-Westfalen auf gewisse Akzeptanzprobleme. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium berichtete am Dienstag, es habe einzelne Hinweise erhalten, dass die Impfbereitschaft mit Blick auf Astrazeneca bislang tendenziell verhalten ist. Das Ministerium betrachte dies mit Sorge.

„Der zugelassene Impfstoff von Astrazeneca ist kein Impfstoff zweiter Klasse. Der Impfstoff zeigt eine gute Wirksamkeit und eine gute Verträglichkeit, um schwere Erkrankungen mit SARS-CoV 2 zu verhindern“, betonte ein Ministeriumssprecher. Die Impfverordnung des Bundes sehe derzeit vor, dass allen Menschen unter 65 Jahren, denen aufgrund der Priorisierung ein Impfangebot gemacht werde, dieser Impfstoff angeboten werden solle.

Aufgrund der derzeit begrenzten Impfmengen bestehe zurzeit leider noch nicht die Möglichkeit, sich den Impfstoff auszusuchen, betonte das Ministerium. Grundsätzlich stehe es aber jedem frei, auf einen eventuell zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Impfstoff zu warten. „Wann dies der Fall sein wird, kann derzeit nicht gesagt werden“, betonte der Sprecher.

Corona in NRW: Gesundheitsministerium empfiehlt, Rettungsdienste in kleinen Gruppen zu impfen

Das Gesundheitsministerium empfiehlt aktuell, wegen möglicher Personalausfälle die Mitarbeiter der Rettungsdienste in kleinen Gruppen nach und nach gegen Corona zu impfen. „Im Rahmen der fachlichen Beurteilung vor Ort sollte geprüft werden, wie die Belegschaft einer Einrichtung zeitlich gestaffelt sinnvoll geimpft wird, um größere Personalausfälle zu verhindern“, sagte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Nach dem Abklingen der Symptome könnten anschließend weitere Teile der Belegschaft geimpft werden.

Mitarbeiter der Rettungsdienste sowie weitere Angestellte und Ärzte der Priorisierungsstufe 1 im Alter unter 65 Jahren werden seit einigen Tagen in den Impfzentren mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft - Kostenpflichtiger Inhalt zum Beispiel auch in Krefeld. „Grundsätzlich sind die auftretenden Nebenwirkungen bekannt und ein Zeichen für die gewünschte Gegenreaktion des Körpers“, erläuterte die Ministeriumssprecherin. Sie entsprächen als relativ häufig vorkommende, aber mild verlaufende und schnell vorübergehende Symptome den Hinweisen in der Fachinformation.

Corona in NRW: Feuerwehrleute melden sich nach Impfungen krank

In Dortmund hatten sich nach der Impfung von Feuerwehrleuten am Donnerstag rund 25 Prozent krank gemeldet, wie eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage erklärte. „Es sind wohl bei einigen Feuerwehrleuten Nebenwirkungen aufgetreten.“ Darauf sei man aber wegen möglicher Impfreaktionen und auch aufgrund der Erfahrungen in anderen Kommunen eingestellt gewesen. Die Feuerwehr sei weiter einsatzfähig gewesen.

Astrazeneca-Impfungen an Kliniken in Deutschland wurden unterbrochen

Nach Klagen von Klinik-Angestellten über Nebenwirkungen sind in Niedersachsen Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca an zwei Orten vorübergehend gestoppt worden - weitere Infos dazu gibt es hier.

Wirbel um Corona-Impfstoff von Astrazeneca: Virologe Christian Drosten plädiert für weitere Verwendung

Der Virologe Christian Drosten hält den derzeit vieldiskutierten Corona-Impfstoff von Astrazeneca unverändert für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel zu arbeiten, sagte der Charité-Virologe im Podcast «Coronavirus-Update» vom Dienstag bei NDR-Info.

(dpa)