"Das Schnupperstudium hat sich schon jetzt gelohnt"

In mehr als 170 Veranstaltungen können sich interessierte Schüler über das Angebot der Hochschule Niederrhein informieren.

Krefeld. Wie läuft eine Vorlesung ab? In welchem Gebäude sind welche Räume? Und was will ich eigentlich studieren? Antworten gibt es auch in diesem Jahr im Schnupperstudium an der Hochschule Niederrhein. Bis Freitag nehmen interessierte Schüler an Veranstaltungen in den zehn Fachbereichen in Krefeld und Mönchengladbach teil.

„Die Studieninteressierten gewinnen einen guten Einblick in das Studium. Das ist recht frei gestaltet. Man muss sich nicht anmelden und kann sich alles ansehen — die Hochschule öffnet ihre Pforten“, erklärt Kirsten Möller-Nengelken, Leiterin der Studienberatung.

Die angehenden Studenten kommen mit verschiedenen Fragen und Problemen auf Möller-Nengelken zu. „Wir können oft Hemmschwellen abbauen und Ängste nehmen. Viele fragen nach dem NC und sind dann ganz überrascht, wenn er gar nicht so hoch ist, wie sie dachten. Berufsaussichten oder der Unterschied zwischen Uni und FH werden auch oft nachgefragt“, so die Beraterin.

Die Hochschule rechnet in der ersten Herbstferienwoche mit 150 Schülern. „Das Schnupperstudium kommt gut an. Allerdings haben wir so viele Fachbereiche, da ist die Begrüßung etwas schwierig“, so Möller-Nengelken. In Krefeld und Mönchengladbach gibt es die Fachbereiche Chemie, Design, Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Oecotrophologie, Sozialwesen, Textil- und Bekleidungstechnik, Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen.

„Die Bereiche Soziale Arbeit und Kulturpädagogik sind sehr beliebt. Aber auch nach den Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Oecotrophologie erkundigen sich die Schüler. Wir punkten vielleicht nicht unbedingt mit unserem Standort, aber mit unserem vielfältigen Angebot“, so Möller-Nengelken.

Neben der individuellen Studienberatung können die Schüler an mehr als 170 Veranstaltungen teilnehmen. Darunter sind Informationsveranstaltungen, Vorlesungen, Seminare, Praktika, Führungen über den Campus und in diesem Jahr erstmals auch Projekte.

Frederic Frenzel aus Rheinberg bei Moers steht vor einem Hörsaal, in dem Professor Rethmann gleich eine Vorlesung über „Verteilte Systeme“ hält. „Ich mache gerade mein Fachabi in Elektrotechnik am Berufskolleg und möchte danach auch Elektrotechnik studieren. Das Schnupperstudium ist super für Schüler, die noch unentschlossen sind. Ich will jetzt mal sehen, ob ich bei so einer Vorlesung auch mitkomme“, erklärt der 18-Jährige.

In einem anderen Gebäude wartet Kevin Kroll auf den Beginn der Informationsveranstaltung zum Bachelorstudiengang Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Der Mönchengladbacher und seine beiden Freunde haben einen Stundenplan bekommen, der alle Veranstaltungen bis Freitagnachmittag aufführt. Die drei wollen die ganze Woche in Krefeld verbringen.

„Die Woche ist eine gute Entscheidungshilfe. Heute Morgen habe ich von dualen Studiengängen erfahren. Das Schnupperstudium hat sich schon jetzt gelohnt“, sagt der 16-Jährige, der die elfte Klasse eines Gymnasiums besucht.

Kevins Klassenkamerad Jan Köhler könnte sich auch ein Studium im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik vorstellen. Und wenn ihm das Studienprogramm nicht gefällt? „Das glaube ich nicht“, sagt der Schüler und lacht.