Deutscher Meister im Unterwasserrugby: Tim Kösters taucht zum Spielen ab

Mit der U-15-Auswahl ist der 13-Jährige Deutscher Meister geworden. Sein Traum ist eine Karriere als Nationalspieler.

Krefeld. Der Krefelder Tim Kösters ist im Unterwasserrugby Deutscher Meister in der Altersklasse U-15 geworden. Der 13-jährige Schüler vom Gymnasium am Moltkeplatz gewann den Titel mit einer NRW-Auswahl im Oktober in Mönchengladbach. „Es ist ein tolles Gefühl, den Meistertitel gewonnen zu haben“, sagt er.

Unterwasserrugby spielt man mit einem mit Salzwasser gefüllten Ball, der durch seine — im Vergleich zum Süßwasser im Schwimmbad — höhere Dichte nicht an die Wasseroberfläche kommt.

In einer Wassertiefe von bis zu fünf Metern ist es das Ziel, den Ball im gegnerischem Tor, einem 40 Zentimeter breiten Metallkorb am Boden des Beckens, unterzubringen. „Unter Wasser lässt sich der Ball gut fünf Meter stoßen und sich so in der dritten Dimension nach oben, nach unten und zur Seite passen“, erklärt der DUC Krefeld-Trainer Uwe Veltjens.

Körperlich angegriffen werden darf immer nur der ballführende Spieler — allerdings gibt es auch dafür ein Regelwerk. Damit im Wasser alles mit rechten Dingen zugeht, gibt es drei Schiedsrichter, zwei mit Pressluftgeräten unter Wasser und einen am Beckenrand.

Gespielt wird zwei Mal 15 Minuten und jedes Team besteht aus sechs Spielern im Becken. Sechs weitere Auswechselspieler stehen parat. Gewechselt wird fliegend — wie beim Eishockey.

Als Spieler muss man eine gute Kondition mitbringen und mit Flossen, Brille und Schnorchel zurechtkommen. Veltjens sagt: „Unter Wasser befindet man sich unter Apnoe wie im Sprint. Im Spiel hat man einen Puls von 180 bis 200 Herzschlägen pro Minute und hat daher meistens nur Unterwasserzeiten von 15 bis 20 Sekunden.“

Zum Unterwasserrugby ist Tim Kösters durch seinen Vater gekommen, der für den DUC Krefeld in der ersten Bundesliga abtaucht. „Ich habe öfters meinen Vater zum Training ins Schwimmbad begleitet und wurde dann von Uwe Veltjens gefragt, ob ich nicht mal mitspielen wollte. Das konnte ich zunächst gar nicht glauben, schließlich spielt die Mannschaft in der ersten Liga“, erzählt Tim Kösters, der inzwischen seit knapp zwei Jahren dabei ist.

Bei den deutschen Meisterschaften wurde er in der Verteidigung eingesetzt und hatte damit maßgeblich Anteil daran, dass sein Team in den Spielen nur ein Gegentor kassierte. „Wir haben an dem Wochenende eigentlich alle Spiele mit 16:0 oder 12:0 gewinnen können“, berichtet der 13-Jährige. So war auch der Finalsieg gegen den TSV Malsch eine klare Angelegenheit.

„Tim ist für sein Alter schon sehr weit, hat mal Leistungsschwimmen gemacht und Wasserball ausprobiert“, sagt Trainer Uwe Veltjens über seinen Schützling: „In der 1. Bundesliga kann man eigentlich nicht mithalten, bevor man 16 oder 17 Jahre alt ist. Tim könnte allerdings der erste sein, der das vorher schaffen wird. Ich kenne keinen Spieler, der so früh so gut war. Tim kann durchaus mal Nationalspieler werden.“