Humoris Causa: Doctores folgen Chris Howlands Empfehlung

Hans-Jörg Böckeler ist der 44. Krefelder in dem erlauchten Kreis.

Krefeld. Chorleiter bleibt Chorleiter. Bei seiner Aufnahme in den erlauchten Kreis der "Doctores humoris causa" der Karnevalsgesellschaft Uzvögel machte Hans-Jörg Böckeler aus dem Saal des Stadtwaldhauses einen "Fischer-Chor". So klang es aus rund 300 meist nicht mehr ganz jungen Kehlen: "Lott os hüppe, danze, sprenge."

Der 44. "Doctor hum." seit 1971 war zwar mit einer Schubkarre in den Saal gefahren worden, hielt aber, kaum auf der Bühne, ein Stöckchen parat, um das Publikum zum Motto "Musik aus Studio B." in Takt zu bringen. Die Schubkarre war auch das bewegende Requisit in dem Film über das Krefelder Wirken des letztjährigen Prinzen-Ministers "für richtige Töne", mit dem Doctor Joachim Watzlawik den Kandidaten empfahl. Im Galopp wurde der Komponist, Kirchenmusiker und Dirigent mit spitzfindigen Kommentaren durch die Seidenstadt gehetzt, vom Uerdinger Steiger bis in sein Ton-Studio.

Die Leinwand-Empfehlung von Chris Howland war schließlich das i-Tüpfelchen, das die Riege der versammelten Doctores zum positiven Votum brachte. Nur Polizeipräsident Dieter Friedrich war dagegen: Er wollte partout nicht im Chor singen. Der von Johannes Kockers und Thomas Pluschkell temporeich moderierte Abend ließ zahlreiche Ideen sprudeln: Theo Versteegen kam mit Tuba und drohte, sie zu spielen. Theo Windges sang, Günter Baier schilderte äußerst realistisch den Erlebniseinkauf in einem schwedischen Möbelhaus. Jochen Lenzen brachte eine 37 Jahre alte Böckeler-Ballade vom Umgang mit einem alten Auto zu Gehör, und Volker Diefes fand sich im Supermarkt nicht mehr zurecht. Thomas Pluschkell ging der Frage nach: "Ist Fabelhaft ein Strafmaß für politische Fehltritte?".

Schließlich trat auch noch "Matthes" von den "Pappköpp" mit seinem Mentor Manfred Coelen auf den Plan: Nach dem Abzug der Sammlung Lauffs füllt er das Museum mit einer eigenen Schau für unbedarfte Bürger, so mit Aap-Art aus dem Zoo und Pic-Asso, Bildern mit Macke und Kunst, die "immer dürer" wird.

Als Uzvögel-Präsident Manfred Alber dem neuen Doctor bei der Einkleidung half, saß das Prinzenpaar schon lange im Saal. Es hatte sich vor seinem Auftritt viel Zeit genommen, um akademischen Humor zu erleben.