Jannis reitet auf der Welle der wilden Hühner
Film: Der 15-jährige Krefelder war in vier Kinofilmen zu sehen. Er hat Talent, sieht gut aus – und ist ein ganz normaler Junge.
Krefeld. "Ich bin der Macker. Ich bin der Coolste", sagt Jannis Niewöhner. Der 15-jährige Krefelder spricht nicht über sich, sondern über seine neue Rolle im Kinofilm "Sommer". Der kommt im Frühjahr in die Kinos und Niewöhner spielt eine Hauptrolle, den Bösewicht. Ein "Macker" ist er wirklich nicht, aber als "cool" würden ihn wohl viele bezeichnen: 1,80 Meter groß, schlank, ein paar blonde Strähnen in den Haaren - so sieht ein Sunnyboy aus. "Doch das bin ich nicht. Ich habe Angebote von Jugendmagazinen abgelehnt. Ich will ernst genommen werden."
Ein Sunnyboy ist Jannis Niewöhner wirklich nicht. Er wirkt sehr erwachsen, wählt seine Worte mit Bedacht und - er ist ein ernsthafter Schauspieler. In der Filmbranche nimmt man ihn ernst. Nicht nur, weil er mehrfach im Tatort und bei Soko Köln zu sehen war. Er spielte in vier Kinofilmen mit: Der Schatz der weißen Falken, TKKG, Die wilden Hühner und die Liebe sowie indem neuen Film Sommer. "Ich bin froh, jetzt mal den Bösen spielen zu können. Ich möchte viel ausprobieren."
Am besten gefällt Niewöhner, dass er sich in andere Charaktere hineinversetzen kann. "Ich lerne mit jeder Rolle. Ich muss aber auch noch viel im Leben erfahren, um Gefühle zu sammeln, die ich für meine Rollen brauche."
Gelernt hat er schon sehr früh: Sein Vater, selber Schauspieler, nahm ihn oft mit ins Theater. "Jannis hat einfach Talent. Das haben wir schon früh gemerkt. Er mochte es, sich zu verkleiden und hat Rollen aus Filmen nachgespielt. Er hat einfach Lust am Spielen und Gestalten", berichtet Uwe Frisch-Niewöhner. Es sei auffällig, wie tief er sich in Charaktere hineinfühlen könnte, auch wenn sie ihm fremd seien.
Auch am Theater hat sich der Jungschauspieler versucht: Im Sommer spielte er im Kresch-Theater in der Tragödie Bernada Albas Haus. Aber Filme machen ihm mehr Spaß. Die Angebote für Rollen - auch aus dem Ausland - häufen sich, annehmen kann er nur wenige, schließlich geht die Schule vor. Nach den Dreharbeiten, die bis zu zwei Monate dauern können, muss der Marienschüler den Stoff nachholen.
Jannis Niewöhner schwimmt auf einer Welle des Erfolges, nicht nur weil er ein guter Schauspieler ist, sondern auch weil Teeniefilme à la Wilde Hühner gerade in Mode sind. Jimmy Blue Ochsenknecht, mit dem er sich bei Dreharbeiten anfreundete, wurde durch die Filme zum Superstar. "Wenn ich mit ihm zusammen unterwegs bin, werden wir auch auf der Straße erkannt", berichtet der Krefelder. Er alleine fällt - noch - nicht auf.
Tauschen möchte er mit seinem Freund dennoch nicht. "Obwohl das ganz normale Menschen sind." Er kennt Jürgen Vogel, Veronica Ferres und bei Uwe Ochsenknecht war Niewöhner schon zuhause. "Dieses Leben könnte ich jetzt noch nicht führen. Und ich glaube auch, dass es seinen Reiz schnell verliert."