Krefeld. „Los, lauf, ,Kiss me Kate‘“, feuern die Besucher auf der Tribüne die Stute an. Doch „Kate“ belegt am Ende nur den dritten Platz. Siegerin des Preises der Westdeutschen Zeitung wird nicht nur mit einer Nasenlänge, sondern mit dreieinhalb Längen Vorsprung „Wadeshda“. Daniel Poerschke, Verkaufsleiter WZ Niederrhein, überreicht den Preis und gratuliert Jockey Martin Seidl.
Es ist Ladies Day auf der Rennbahn. Die Damen tragen Hut, mal elegant mit Federn und Bändern, mal witzig mit Sonnenblumen garniert, aber stets gefährdet, vom Wind hinweggetragen zu werden. Doch die Ladys wären nicht sie selbst, wenn sie die fragilen Gebilde nicht mit leichter Hand bändigen würden. Mehr als 20 behütete Damen und ein halbes Dutzend kleine Mädchen nehmen am Hutwettbewerb von Rennclub und WZ teil.

Auf der Rennbahn ging's um den Hut
Prominentestes Gesicht ist das von Marie Versini, die als Nscho-tschi aus Winnetou-Filmen bekannt wurde. Sie trägt eine hauchzarte schwarze Kreation. „Ich liebe Hüte“, sagt die Französin. „Ich bin schon zum zweiten Mal auf der Rennbahn und finde es wunderbar hier. Natürlich nehme ich an der Prämierung teil.“ Ebenso dabei sind Hildegard Heesen und Ulrike Dittrich. Sie tragen bereits zarte Kopfbedeckungen von Hutmacherin Kirsten Geißel und lassen sich von ihr beraten. „Wir gucken, was es Schönes und Neues gibt“, erklären die Krefelderinnen. „Cremeweiß macht jünger und das Beige passt gut zur Haarfarbe“, finden sie. Die Hüte sind aus hauchzartem Sisal.
Gabriele Kaiser hat gerade einen Panamahut erstanden, der perfekt zum schwarz-weißen Kostüm passt. Gemeinsam mit Brigitte Berlemann war sie bereits auf der Modenschau des Ateliers von Andrea Hitschler. Beide sind begeistert: „Diese sommerlichen Kleider mit Titanic-Feeling in den schönen Farben sind toll.“ Außerdem haben sie sich die Werke der Malerin Tatjana van Wendt aus Kevelaer ebenso angesehen wie den Goldschmuck von Dagmar Fahnler. Von der Modenschau ist Renate Belting doppelt begeistert. Sie hatte sich namentlich dazu angemeldet und wurde ausgelost. Sie kann nicht nur zusehen, sondern gewinnt das Muttertagsgeschenk des Rennclubs, ein Wellnesswochenende. Gabi van Dornick ist mit Golf-Freunden gekommen und besucht zum ersten Mal eine Rennbahn. „Es ist total spannend und aufregend. Der Ladies Day am Muttertag ist ok.“ Stadtführer Uli Pudelko trägt zwar Kappe, interessiert sich jedoch mehr für die Rennbahn und „die Menschen, die zocken.“ Was die Hüte angeht: „Ich gucke mir lieber die Damen darunter an.“