Theaterball: Stilvoll, schräg, „very british“

Die Queen, die Beatles und Robin Hood gehörten zu den Gästen beim Theaterball. Getanzt wurde bis in den frühen Morgen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Die Queen, die rote Telefonzelle und der unvermeidliche Regenschirm — das alles verbindet man mit Großbritannien. Nachdem der vorige Theaterball über den großen Teich nach Amerika führte, ging es diesmal nur über den Ärmelkanal. Unter dem Motto „London Calling!“ bescherten Theater und Mediothek ihren Gästen eine festliche Ballnacht, stilvoll und ein wenig schräg, eben „very british“.

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Das elegant gekleidete Publikum, mit vielen bekannten Gesichtern aus Krefelds Politik und Gesellschaft, strömt am frühen Abend ins Foyer, das die Theaterleute wieder einfallsreich dekoriert haben. An der Treppe grüßt eine lebensgroße Figur der Queen. Unzählige Regenschirme in Blau, Weiß und Rot, sowie Fähnchen und verkleidete Statisten schaffen britisches Flair. Auch einige Gäste haben das Motto modisch umgesetzt, bei den Herren sieht man mehrere Fliegen und sogar Socken im Design des „Union Jack“.

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"London Calling" beim Theaterball
37 Bilder

"London Calling" beim Theaterball

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Zur Balleröffnung begrüßt Generalintendant Michael Grosse, passend im Cut gekleidet, die Gäste. Er dankt den Krefelder Stadtwerken, die als Hauptsponsor die „schöne lange Tradition“ des Balles in Krefeld ermöglicht haben. Sein nachbarschaftlicher Gruß gilt der Mediothek, zum dritten Mal Mitveranstalter.

Foto: Dirk Jochmann

Gemeinsam mit den Niederrheinischen Sinfonikern gestaltet das Opernensemble ein stilvoll-britisches Programm. Mit „I Could Have Danced All Night“ aus „My Fair Lady“ stimmt Debra Hays im prächtigen weißen Ballkleid auf den Tanz ein. Die schwungvolle Walzerfolge mit vier Paaren des Balletts gibt laut Grosse vor, „was wir tänzerisch von Ihnen erwarten“. Doch zuvor muss das Publikum noch bei „Rule, Britannia!“ den Refrain mitsingen. Selbst die drei Königinnen auf der Bühne wirken darüber „amused“.

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Zu den „Windsor-Klängen“ von Johann Strauß wird die festliche Bühne als Tanzfläche für alle freigegeben. Zu den ersten Paaren, die ausdauernd ihre Runden drehen, gehören Will Cassel und seine Frau Sigrun, Stammgäste des Theaterballs. Später wagen auch Sherlock Holmes und Miss Marple ein Tänzchen, während in der „London Bar“ Robin Hood und Queen Elizabeth sich zu einem Whisky einfinden. Im Foyer wird ausgiebig gespeist. Natürlich ist der kulinarische Schwerpunkt auch britisch, es gibt Fisherman’s Pie und After-Eight-Creme.

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Nebenan in der Mediothek begrüßen die Beatles in bunten Sergeant-Pepper-Uniformen die Gäste. Während auf einer großen Leinwand Mr. Bean herumkaspert, rockt zum Sound von Petrocelli Pop & Soul so manche Society-Lady richtig ab.

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Zur Mitternachtsshow „For-ever Young“ bringen die Schauspieler als putzmuntere Oldies den Theatersaal zum Toben. Die Ballnacht ist damit noch lange nicht zu Ende. Vor allem das Seitenfoyer, wo DJ Monsieur Discotheque aktuelle Hits auflegt, ist mit Tanzwütigen gefüllt. Man sieht Schauspieler Ronny Tomiska richtig abtanzen. Seine Oldie-Maske hat er abgelegt.