Spurs fehlt nur noch ein Sieg zum NBA-Titel

San Antonio (dpa) - Das alte Basketball-Trio aus Texas steht kurz vor der Krönung. Den San Antonio Spurs mit ihren Stars Tim Duncan (37), Tony Parker (31) und Manu Ginobili (35) fehlt nur noch ein Sieg zum nächsten NBA-Meistertitel.

Das Heimteam setzte sich im fünften Finalspiel gegen die Miami Heat mit 114:104 durch, führt die best-of-seven-Serie mit 3:2 an und reist hoffnungsvoll zur sechsten Partie am Dienstag nach Miami. Doch noch hat das Basketball-Starensemble der Heat den Heimvorteil auf seiner Seite, da auch eine mögliche siebte Partie am Donnerstag in Miami stattfinden würde.

„Wir wussten, wie wichtig dieses Spiel war und das wir unbedingt gewinnen mussten. Und jetzt sind wir einen Sieg von der Meisterschaft entfernt“, sagte Ginobili. Der Argentinier, der in der bisherigen Finalserie der nordamerikanischen Profiliga im Schnitt nur 7,5 Punkte erzielt hatte, zeigte im letzten Heimspiel der Saison sein bestes Spiel. Trainer Gregg Popovich hatte Ginobili erstmals seit dem 6. Juni 2012 wieder in der Startaufstellung aufgeboten und wurde in seiner Entscheidung von dem Routinier mit einem Saisonbestwert von 24 Punkten bestätigt. „Wenn Manu spielt wie Manu Ginobili, sind wir ein weitaus besseres Team“, betonte Popovich.

Meister Miami hingegen steht wie schon vor zwei Jahren mit dem Rücken zur Wand. Damals verloren LeBron James, Dwyane Wade und Co. die fünfte Partie bei Dirk Nowitzki und den Dallas Mavericks, lagen in der Serie 2:3 hinten und mussten Spiel sechs daheim unbedingt gewinnen. Doch die Startruppe hielt dem Druck nicht stand und musste in eigener Halle mit ansehen, wie Nowitzki seine erste Meisterschaft feierte.

„Wir haben daraus unsere Lehren gezogen, sind ein besseres Team als damals“, betonte Wade trotzig. Und auch James ließ bereits die Muskeln spielen: „Wir sind selbstbewusst, dass wir am Dienstag gewinnen werden.“ Das Duo brachte es zusammen auf 50 Punkte, dennoch lief Miami von Beginn an einem Rückstand hinterher. Mitte des dritten Viertels hatten die Gäste ihren Rückstand bis auf einen Zähler verkürzt (74:75), doch dann zog San Antonio innerhalb von fünfeinhalb Minuten vorentscheidend auf 94:75 davon.

„Wir haben so hart gearbeitet, um ranzukommen, aber dann haben sie die bessere Antwort gehabt. Ihre Starter waren großartig, Hut ab“, meinte Wade. Heat-Trainer Erik Spoelstra hob hervor, dass es seinem Team in dieser Phase an „mentaler Stärke“ gefehlt habe. Vor allem hatte Miami nicht nur große Probleme mit Spurs-Spielmacher Tony Parker (26 Punkte), sondern gab auch Scharfschütze Danny Green viel zu viel Freiraum. Der 25-Jährige verwandelte sechs Drei-Punkte-Würfe und stellte mit seinen bisher erzielten 25 Dreiern einen Rekord für Finalserien auf. „Derzeit klappt einfach alles bei mir. Hoffentlich geht's so weiter, damit wir den einen Sieg noch holen, den wir zum Titel brauchen“, meinte Green.

San Antonios Trefferquote von 60 Prozent war bereits meisterlich. Duncan, Parker und Ginobili legten mit 67 Zählern die Basis für den Erfolg. „Die alten Männer sind zurück“, stand auf einem Fanplakat im AT&T Center geschrieben. Zusammen bringt es das Trio auf ein Durchschnittsalter von 34,3 Jahre. Doch der Gedanke an den Titel wirkt wie eine Frischzellenkur.