Kunden bedauern das Kaufhof-Aus

Das Ende an der Berliner Allee überrascht wenige. Das Haus zog zu wenige Menschen.

Düsseldorf. An der Berliner Allee werden bald mehr als 80 Jahre Kaufhaus-Geschichte zu Ende sein. Seit 1929 gibt es dort ein großes Kaufhaus, seit Jahrzehnten von Kaufhof betrieben. Jetzt wo die Schließung für Ende 2014 verkündet wurde, sind viele Kunden enttäuscht. Die Zukunft der Mitarbeiter ist ungewiss.

Spricht man mit Düsseldorfern, die dort einkaufen, fällt immer wieder die Äußerung „sehr schade“. Jörg Rameckers zum Beispiel hat schon als Kind und Jugendlicher manche Stunde in der Spielwarenabteilung verbracht, wie er sich erinnert. Nun fürchtet er, dass dort als nächstes ein Parkhaus entsteht.

Einig sind sich aber auch alle, dass die Filiale im einstigen Horten-Haus weniger stark besucht wird als die Häuser an Königsallee und Wehrhahn. Die Schließung ist somit auch ein Schlag für die Graf-Adolf-Straße. Erneut wird nun der Wettbewerbsnachteil gegenüber Einkaufsmeilen wie Schadow- oder Flinger Straße deutlich.

Das sieht auch Hans-Günther Oepen so, Vorstand der ISG Graf-Adolf-Straße: „Die Schadowstraße hat bessere Perspektiven.“ Für die südliche Innenstadt sei die geplante Schließung einer herber Verlust. Doch er gibt sich optimistisch: „Wir haben nun anderthalb Jahre Zeit, einen neuen Ankermieter zu finden, der vielleicht noch mehr Kunden anzieht.“

158 Mitarbeiter, davon elf Auszubildende, sind von der Schließung betroffen. Der Betriebsrat wollte sich am Montag nicht öffentlich über deren Perspektive äußern. Auch Mitarbeiter im Haus gaben sich gegenüber der WZ sehr kurz angebunden und verwiesen an die Geschäftsführung.

Die hat zurzeit Michael Stauber inne. Über den Standort sagt er: „Es ist eine 1B- und keine 1A-Lage.“ Die Kundenströme würden sich künftig noch stärker in Richtung nördliche Innenstadt verlagern. Die Verhandlungen über einen Sozialplan würden nach der Aufsichtsratssitzung Ende Juni beginnen. Er glaubt, dass manche Mitarbeiter in Kaufhof-Filialen in Düsseldorf oder Region unterkommen können. Das werde derzeit noch verhandelt.