Düsseldorf Bis 2023 wird die Schadowstraße zur Fast-Fußgängerzone umgebaut
Düsseldorf · Seit sechs Jahren wird die Umgestaltung diskutiert, jetzt legt die Stadt endlich konkrete Pläne vor. Kostenpunkt: 15,2 Millonen Euro.
Fast hätte man es vergessen können angesichts der Dauer des Verfahrens: Die Schadowstraße muss noch umgestaltet werden. 2013 schon fiel der Grundsatzbeschluss für die weitgehende Befreiung der Einkaufsstraße vom Autoverkehr, vor drei Jahren dann produzierte ein aufwändiger Gestaltungswettbewerb einen gefeierten Siegerentwurf – und jetzt endlich legt die Stadt konkrete Pläne zur Umsetzung und Finanzierung vor. Nächste Woche entscheidet darüber zunächst der Verkehrsausschuss, am 19. September der Stadtrat. Begonnen werden kann der Umbau der Schadowstraße aber erst im April 2020, wenn der Kö-Bogen II mit dem Ingenhoven-Tal fertig ist.
Was ist geplant? Zunächst werden die alten Straßenbahngleise rausgenommen, dann beginnt in drei Teilprojekten die Umgestaltung der Straße zu einer Quasi-Fußgängerzone mit einem mittigen Fahrstreifen für Radfahrer und Autos. Die allerdings dürfen dort nur abends nach 18.30 Uhr und morgens bis 10.30 Uhr von der Berliner Allee bis zum Wehrhahn fahren.
Entlang der Hausfassaden erstrecken sich noch breitere Flanierzonen, die auch noch genügend Platz für Außengastronomie bieten. Zur Mitte hin schließen sich dann Felder mit anthrazitfarbenen Terrazzoasphalt an, die das „Stadtmobiliar“ vom Baum bis zu Laternen und Fahrradständer aufnehmen. Und als buchstäblicher Farbtupfer hinzu kommen dort große gelbe Loungesessel. Zudem sollen besondere Stellen wie das Wasserspiel vor Karstadt (plus Nebeldüsen als Hitzeschutz im Hochsommer) entstehen, dafür verschwinden etwa die Verkaufspavillons vor dem Kaufhaus.
Die Straßenbahnhaltestelle „Jacobistraße“ der Linie 707 wird künftig in beiden Fahrtrichtungen südlich der Kreuzung mit der Schadowstraße liegen(also zwischen Kaufhof und Karstadt) und barrierefrei sein.
Was kostet der Umbau? Die Stadt kalkuliert jetzt mit insgesamt 15,25 Millionen Euro, das sind etwa 4,5 Millionen mehr als im Grundsatzbeschluss. Zuschüsse von 2,96 Millionen Euro erwartet die Stadt für den barrierefreien Umbau der Bahnhaltestellen.
Wie sieht der Zeitplan aus? Noch 2016 nannte die Stadt eine Bauzeit von neun bis zwölf Monaten, jetzt ist die Rede von drei Jahren. Demnach wäre die Schadowstraße erst im Frühjahr 2023 fertig. Das liegt unter anderem daran, dass zunächst viele Leitungen verlegt werden müssen für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme und die öffentliche Beleuchtung.
Die Stadt plant drei Teilprojekte: Ab Frühjahr 2020 wird die Oberfläche der Schadowstraße zwischen Bleich- und Jacobistraße neu gestaltet; im Frühjahr 2021 beginnen dann die Arbeiten am östlichen Folgestück zwischen Jacobi- und Oststraße. Und wiederum ein Jahr später soll die besonders aufwändige querliegende Achse der Jacobistraße zwischen Goltstein- und Liesegangstraße samt der barrierefreien Haltestellen umgestaltet werden.
Allein dafür rechnet die Stadt mit einer Bauzeit von einem Jahr.