Düsseldorf EG DEG schießt Ex-Torwart Beskorowany ab
Die Düsseldorfer schlagen Nürnberg 6:4 und stehen nun schon auf Rang vier der Deutschen Eishockey Liga.
Düsseldorf. Das Spiel war noch nicht mal zur Hälfte vorbei, da hatten die Fans der Düsseldorfer EG bereits ihr abschließendes Urteil über die Nürnberg Ice Tigers gefällt. "Tyler, die sind zu schlecht für dich", hallte es durch den nahezu ausverkauften Rather Dome, der sich nach drei DEG-Toren binnen nicht mal drei Minuten gerade aufmachte, endgültig zur Partyzone zu werden. 12.425 Zuschauer, darunter knapp 5500 Schüler, trauten ihren Augen kaum, wie souverän die DEG gerade ein Spitzenteam auseinandernimmt.
Der angesprochene Tyler Beskorowany, DEG-Held der Vorsaison und nach einem ebenso kurzen wie erfolglosen Intermezzo in Nordamerika nun seit zwei Wochen Torwart bei den Franken, hatte den Puck gerade zum fünften Mal an diesem Abend aus seinem Tor geholt. Zwar kamen die Gäste im letzten Drittel noch einmal heran und verkürzten auf 4:5, spätestens als Rob Collins aber zum 6:4 ins leere Tor getroffen hatte, war der nächste Sieg unter Dach und Fach. Der fünfte in Folge, der die DEG bis auf Rang vier der Deutschen Eishockey Liga (DEL) klettern lässt.
"Hoffen wir, dass es so weitergeht", sagte Chris Minard hinterher, der mit zwei Toren und einer Vorlage zum Mann des Abends geworden war. Bereits in den vergangenen Wochen hatte der robuste Stürmer ja gezeigt, warum ihn die Düsseldorfer vom alten Rivalen aus Köln verpflichtet hatten. Zu Beginn der Saison hatte das noch anders ausgesehen. Und selbst beim 13-Tore-Wochenende gegen Köln und Hamburg, dem Startschuss der aktuellen Siegesserie, war Minard trotz seiner guten Leistung ohne Tor geblieben. Nun war er regelrecht explodiert.
Nachdem Bernhard Ebner die frühe Gästeführung ebenso früh ausgeglichen hatte, sorgte Minard kurz vor und kurz nach der ersten Pause für eine 3:1-Führung. Und plötzlich ging nichts mehr bei den Gästen, die mit neun Siegen aus zwölf Spielen das beste Auswärtsteam der Liga sind. "Wir haben nach einem guten Start leider vergessen, was mir machen wollen und zu viele Fehlpässe in der neutralen Zone gemacht", sagte Nürnbergs Sportdirektor Martin Jiranek zur stärksten Phase der DEG, die drauf und dran war, die Gäste aus der Halle zu schießen.
Auch Trainer Christof Kreutzer war voll des Lobes über die vielleicht stärkste Phase der gesamten Saison. "Im zweiten Drittel haben wir sehr, sehr gut gespielt. Wir haben versucht, die Scheiben früh abzufangen, Möglichkeiten in der Offensive bekommen und unsere Chancen dann gut genutzt", sagte der Trainer, der mit dem letzten Abschnitt allerdings weniger zufrieden sein konnte. Wie gelähmt präsentierte sich sein Team plötzlich. Und das dürfe man gegen Nürnberg eben nicht machen. "Nürnberg ist eine gute Mannschaft. Wenn man nachlässt, kommen sie ran."
Das taten die Gäste auch. Aber weil sie es nicht schafften, das das zwischenzeitliche 1:5 komplett zu drehen, wurde selbst der zu Beginn von einigen Fans ausgepfiffene Tyler Beskorowany mit viel Applaus verabschiedet.